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JadeWeserPort: Wenn schon denn schon!
22|02|2013



Eigentlich sollten solche Schiffe wie hier in Bremerhaven wegen der unübersehbaren Vorteile des Containerterminals am Tiefen Fahrwasser in Wilhelmshaven anlegen - Pustekuchen!

Eins und Eins macht Zwei, sagen die Mathematiker und deshalb plant man schon die Fortsetzung der Containerhafen-Tragödie am Tiefen Fahrwasser.

Lange hörte man nichts mehr vom einzigen Tiefwasserhafen an der Nordseeküste, der doch alle Vorteile in sich vereint, von denen Reeder nur so träumen - müssten. Schon vor Jahren sahen das die Hafenantagonisten weniger rosig, aber Wilhelmshaven ist in der Kreation von Luftschlössern eben ungekührter Weltmeister und möchte es anscheinend auch bleiben.

Während sich das lokale Heimatblatt in Schaumschlägerei übt und den einzigen Investor, die Firma Nordfrost, eine Erfolgsstory nach er anderen anzudichten versucht, die das Fußvolk in der Vergangenheit bereitwillig schluckte, kommt ein Sender wie der NDR und bringt den Wahnsinn satirisch auf den Punkt, ähnlich wie vor ein paar Wochen Wilhelm Schönborn mit seinem Artikel "Lach- und Sachgeschichten".

Da trifft sich im Beitrag von Extra 3 die Weltpresse am JadeweserPort, um von einem einzigen Container zu berichten, den man begrüssen kann und Horst Bartels, der Chef von Nordfrost und eigenem Kapitel im "Dreckigen Sumpf" fügt stolz hinzu, das man monatlich durchschnittlich 3 Container über die Kaikante des Jahrhunderthafens mit ca 340 Löchern in der Spundwand hievt.
 
Dieser Irrsinn bildet hier in "Boomtown" den Grundstoff für Redakteure, die beinahe täglich Erfolgsstorys erfinden, die sich schon, kaum zuende gelesen, als Seifenblasen entpuppen.

Wahrscheinlich glauben diese Schönschreiber, dass es von Außerhalb niemand merken wird, und publizieren somit gleichzeitig mit den Leuchtturmschlagzeilen Livesatire - man muss nur noch kommen, das Mikrofon einschalten und die Kamera draufhalten - nicht mehr und nicht weniger.

Das Wilhelmshaven, für das sich deren Einwohner einstmals beinahe geschlossen einsetzten, also ihre ureingenste Heimat, verwandelt sich in ein Industriegebiet, immer mit dem Versprechen: "Morgen wird es besser".

Innovationen haben hier selten eine Chance, dafür sorgt schon das Lokale Heimatblatt, das immer wieder relativiert, was gar nicht zu relativieren ist, wie z. B. die neue Druckrohrleitung zur Zentralkläranlage, mit der man die ungeklärten Fäkalien, die schon seit Jahrzehnten an den Südstrand von Wilhelmshaven gehören einfach eben ´mal so umleitet, um sie an anderer Stelle ebenso ungeklärt in die Nordsee zu verklappen.

Diese Strategie zur Volksverdummung hat sich zu einem lokalen Beschwichtigungs-System entwickelt, mit dem die kommunale Troika [Anm. d. Red.: Ähnlichkeiten mit Griechenland sind durchaus beabsichtigt!] bestehend aus Politik, Printorgan und temporär wechselndem obersten Wirtschaftsförderer fast jede Industrieansiedlung durchsetzen kann. Das lokale Heimatblatt finanziert sich so die weitere Auflage, Politiker ködern so ihre Wähler, die nur noch murrend und zunehmend ratlos die Wahlurnen zur Stimmabgabe ansteuern und das Verwaltungsoberhaupt, also der Mensch mit einem Grundgehalt von über 7.000 Euro und 34 Nebenjobs [Anm. d. Red.: geschätzten 30.000 - 40.000 Euro zusätzlich] lächelt, funktioniert, liefert und wird trotz Konzeptlosigkeit beinahe täglich printmedial aufbereitet gefeiert.

Nebenbei überfordert er die Ratsmandatsträger mit soviel Zahlenmaterial, um sich dann wieder über die Volksvertreter auszulassen, weil sie nicht in der Lage seien, eine Bilanz zu lesen.

In diesen Irrsinn wird dann die Landespolitik integriert, die trotz aller Debakel am und rund um den Containerhafen nicht müde wird, das hohe Lied der zweiten Ausbaustufe anzustimmen, weil, nun ist der Hafen für über eine Milliarde gebaut, dann können wir auch noch eine drauflegen - natürlich privat finanziert.

Wer das bei den Schlagzeilen:
Zitat: "Vergessen Sie die Berlinale - vergessen Sie die Oskars - die Weltpresse versammelt sich hier - am Containerhafen JadeWeserPort, zum Ereignis des Jahres: ein Container kommt - Sie haben gleich noch die Chance diesen ... äh ... Container hier unten einmal in Empfang zu nehmen und auch zu begrüßen ... ja ... ein Container im Containerhafen - höchstens zu vergleichen mit der Mondlandung ... "
[Quelle: Video | NDR | Extra 3 | 20-02-2013]

... machen soll, müsste unserer Meinung nach nicht mehr alle Sinne beisammen haben.

Die Kurzarbeit ist immer noch nicht Warnung genug, um über ein Umdenken in Sachen Wirtschaftspolitik in Wilhelmshaven nachzudenken. Anscheinend heisst die Devise hier möglichts hoch fliegen, um ebenso hart zu landen, selbstverständlich jedes Mal zu Ungunsten der Steuerzahler.

Ein Gutachten belegt inzwischen "Pfusch am Bau" des Jahrhunderthafens und trotz unkoordinierter Hafenpolitik plant man jetzt die zweite Ausbaustufe eines Hafens, der nicht läuft und von dem einige behaupten, Eurogate wolle sich als Betreiber des Containerhafens mit der vereinbarten Mindestmenge an Containern, aber der Kontrolle über das Hafenareal, eigentlich nur die lästige Konkurrenz vom Leibe halten.

Der Steuerzahler ist in diesem harten globalen Wirtschaftskrieg der Dumme, weil der Hafenbetreiber wie viele weltweit agierende Unternehmen keine Quellensteuer zahlen muss, ebensowenig wie GDF-Suez mit seinem neuen Kohlekraftwerk, dass erst mit einem Jahr Verspätung an den Start geht. Dann wären da noch die jahrzehntelangen Abschreibungen und die "eingeheimsten" Subventionen, durch die noch viel größere Löcher in die Kassen von Bund, Ländern und letztendlich Kommunen gerissen werden.

Politiker sind hartnäckig und selten in der Lage, sich Fehler einzugestehen. Es wandelt sich wunderbar als Volksvertreter auf dem Höhenflug-Pfad, völlig losgelöst von jeder Realität, medial bestens einseitig präpariert und ohne persönlich dafür haften zu müssen - so betrachtet macht man es ihnen legal einfach, Steuergeld regelrecht zu veruntreuen - hinterher irrt man sich eben, entschuldigt sich kurz und verschwindet unter mannigfachen Lobpreisungen, oft bestens monetär versorgt, in der Versenkung.

Die nächste unglaubliche Geschichte wird das Reinhard-Nieter-Krankenhaus, dessen Neubau sich wahrscheinlich spielend leicht und gut bezuschusst in den defizitären Haushalt einpreisen lässt, selbstverständlich unter Einhaltung der Schuldenbremse.

Wie irrsinnig das ist, berichten wir nächste Woche, aus einer Stadt, in der der Größenwahn verbunden mit Leichtgläubigkeit Selbstverständnis und Tagesordnung zugleich ist.


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven

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