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JadeWeserPort ein Flopp
05|09|2013



[links: Horst Bartels [Nordfrost] - im Hintergrund Axel Kluth [JadeWeserPort-Realisierungsgesellschaft] - Damals, bei der Eröffnung des Nordfrost-Terminals auf dem Gelände des JadeWeserPort, schienen beide auch nicht unbedingt Freunde zu sein. Kluth setzt jetzt noch "einen drauf" und nennt Bartels Kritik "anmassend".

"Der JadeWeserPort ist tot, das sagt zumindest Horst Bartels" verkündete es nachmittags Radio Jade und der NDR berichtet: "Nordfrost-Chef bereut Ansiedlung am JWP".

Jetzt gibt es einen offiziellen Miesmacher aus den Reihen der Dauerprotagonisten für das Milliardengrab Containerterminal Wilhelmshaven. Der darf sich, laut "JadeBay-Geschäftsführer" Detlef Breitzke, beschweren, fügte man dem Berichtstext von Radio Jade nachmittags noch hinzu, weil, der hat schliesslich 45 Millionen Euro in den Hafen investiert, den keiner braucht.

Hingegen sollen sich die Steuerzahler mit ihrer Kritik zurückhalten, die bis jetzt mindestens 1,15 Milliarden Euro Steuergeld am Tiefen Fahrwasser versenkt haben, meint ein R. K. aus W. auf Facebook.

Kein geringerer, als Horst Bartels, Tiefkühllogistiker und einziger Investor auf der Gewerbewüste hinter dem angeblichen "Jahrhunderthafen" an der Jade, redet Klartext. Er ist mit riesigen Ambitionen angetreten und wollte den Früchtehandel für Deutschland, der zu 80 Prozent über Rotterdam abgewickelt wird, torpedieren - quasi nach Wilhelmshaven umlenken.

Um sich die Aufmerksamkeit zu sichern, konnte er sich für seine Nachricht natürlich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen, als so kurz vor den Bundestagswahlen und am Bahngipfeltag in Wilhelmshaven, zu dem der Oberbürgermeister Andreas Wagner eingeladen hatte. Der Ersatzverkehr ist ein weiterer Minuspunkt, der aus dem Konstrukt "angeblicher Jahrhunderhafen" hervorwuchs, denn man hatte die Hinterlandanbindung glatt vergessen.

In den 1,15 Milliarden Euro Investitionen schlägt schon die Bahnanbindung mit mindestens 500 Millionen Euro zu Buche. Die Strecke, die während des laufenden Betriebes von Oldenburg bis Sande, wohlgemerkt nicht zum Containerterminal Wilhelmshaven, zweigleisig ausgebaut und danach elektrifiziert werden soll liefert fast permanent Negativschlagzeilen. Das Ende der Bautätigkeiten soll etwa im Jahre 2018 sein, aber ähnlich wie bei den Jahresangaben zur Vollauslastung des Hafens möchte sich auch beim Bahnausbau niemand so richtig festlegen.

Was hatte man sich doch gefeiert, was hat man nicht alles hineininterpretiert, in das Leuchtturmprojekt, was hatte man sich für Schlagzeilen und Sonderbeilagen gedruckt, um auch den letzten Antagonisten von der "Prawda" [russisch = Wahrheit und gleichzeitig Titel einer Tageszeitung] zu überzeugen und auf Linie zu bringen - hier ´mal eine kleiner informeller Ausschnitt aus dem Fundus unserer gesammelten Werke:
Zitat[e]: " ... Im Kielwasser der Großsegler erwacht Interesse für Hafenbau - JadeWeserPort: Alle machen Tempo - Ein Feuerwerk für Hafenpolitiker - Riesen nur in Wilhelmshaven ohne Probleme - Aden: Zeitplan für JadeWeserPort bleibt - Meyer: Rechtzeitig Flächen bereit stellen - JadeWeserPort geht November 2011 in Betrieb - Ein Tiefwasserhafen ist ausreichend - Beschleunigter Bau soll Geld von EU sichern - JadeWeserPort wir immer teurer - Region hat sich enorm entwickelt - "Weiter positive Energie vom JadeWeserPort" - Nach Regierungsübernahme wird sofort gebaut - Bremer Senator Nagel: "Wir haben gute Nerven" - Chancen für lokale Wertschöpfung - Hafen verkommt zum Wahlkampfthema - Indiskutabler Umgang mit Chance - Schmidt: "Den Hafen endlich bauen" - JadeWeserPort: Bunte kann Stahl bestellen - JWP Tor ins Wirtschaftsleben der Welt - JadeWeserPort Türöffner für Kraftwerk - Eine große Chance für Wilhelmshaven - Allianz als Grundlage des Hafens ... usw "
[Quelle: Lokales Heimatblatt]

... und jetzt scheint alles schöner Schein gewesen zu sein?


Die Nordfrost-Lastwagen: Bald ein Postkartenmotiv nur noch zur Erinnerung?

Aber wir wissen ja, das "Lokale Heimatblatt" lügt nie, so, wie die oben genannte russische Tageszeitung, die bis zum Untergang der Sowjetunion erschien. Vielleicht druckt man hier inzwischen sehenden Auges auch für das kommunale Ende!

Zumindest sind die Sonderbeilagen und die Permanentbeschwörungsanzeigen der Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung für das Lokale Heimatblatt ein Riesengeschäft. Auch die Geschäftsführer der einen oder anderen Vermarktungsorganisationen können sich wohl kaum über ihre Gehälter beschweren, übrigens auch sauer verdientes Steuergeld.

Genau aber diesen Organisationen stellt Bartels ein unterirdisches Zeugnis aus. Er fühlt sich geradezu alleingelassen. Es gäbe weder eine richtige Vermarktung, noch eine vernünftige Lobby. Die Hafenbetreiber würden mehr an Bremen und Bremerhaven hängen, denn da könne man eher Geschäfte machen.

Bartels hat den Standort seinen Angaben nach schon aufgegeben und will wegen der Kosten klagen, die ihm für ein Grundstück abverlangt werden, "dass es nicht wert ist", denn auch Stillstandskosten sind echtes Geld. Aus den veranschlagten 700.000 TEU Umschlag am Containertermial Wilhelmshaven seien gerade einmal 33.000 TEU geworden. Er empfindet es als Witz, dass er seine Container in Bremerhaven anlanden muss, um sie dann per Lastwagen nach Wilhelmshaven zu fahren, um die Waren dort zu konfektionieren, um sie dann wieder auf Lastwagen zu distributieren.

Bartels teilte weiter mit, dass er nicht noch einmal auf dem Containerterminal Wilhelmshaven investieren würde und sein Eingangshafen zukünftig Bremerhaven sein werde. Sollte sich in den nächsten zwei Jahren nichts wesentlich verändern, wird auch zukünftig nichts geschehen.

Rotterdam mit seiner Größe, seinen mächtigen Kapzitäten, seinem Tiefgang von bis zu 24 Metern, seiner Hinterlandanbindung und der agressiven Hafenpolitik erweist sich immer mehr als zu mächtiger Gegner in der Nordrange, eine Tatsache, die man vor einigen Jahren noch locker vom Tisch wischte. Allein mit dem Ausbau von Maasvlakte an der Rheinmündung auf 6.000 Hektar [JWP 360 Hektar] muss auch dem letzten Protagonisten klar sein, welche Rolle der Containerterminal Wilhelmshaven im Hafenweltgefüge einnimmt.

"Durch die Vergrößerung der Maasvlakte um 20 % auf 6000 Hektar und den neuen Hafen verdreifacht sich die Umschlagkapazität für Container."
[Quelle: wikipedia | Maasflakte 2] 

Hierzu ein kleiner Ausschnitt aus einem NDR-Interview mit Horst Bartels vom 04. September 2013:
Moderator:
Zitat: "Wie zuversichtlich sind sie, dass das Geschäft am JadeWeserPort in den nächsten Jahren vielleicht doch noch in Schwung kommt?"

Horst Bartels:
Zitat: "Ich kann das nicht erkennen, denn die bestehenden Häfen sind nicht voll ausgelastet und man wird nur nach Wilhelmshaven kommen, wenn man zusätzliche Kapazitäten braucht und die werden in den nächsten Jahren nicht gefragt sein, zudem kommt hinzu, dass in Rotterdam die Massvlakte 2 Ende nächsten Jahres in Betrieb geht und die schaffen eine Kapazität, die in Hamburg heute vorhanden ist - das sind ja gigantisch Kapazitäten - wenn die nach und nach jetzt in Rotterdam ab Ende nächsten Jahres in Betrieb gehen, dann haben wir hier in Wilhelmshaven nichts mehr zu melden."
[Quelle: NDR: "Die Entwicklung ist katastrophal" | 04-09-2013]



Der Flopp eignet sich inzwischen auch bestens als Negativ-Imagebild sinnbildlich für das Versagen ganzer Politikergenerationen.

Der JadeWeserPort wird zukünftig höchstwahrscheinlich nur eine Bedeutung als Zusatzhafen bei absoluten Überkapazitäten einnehmen und nebenbei, wenn es ganz schlecht läuft, als Mahnmal für eine Milliarden-Hafen-Investitionsruine seinen Bekanntheitsgrad steigern, ähnlich wie die Elbphilharmonie, der Berliner Flughafen oder Stuttgart 21.

Es war auch ´mal die Rede davon, ob man Autos über den Containerterminal Wilhelmshaven umschlagen könnte und kaum im Amt bekam der neue niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies [SPD] eine Anfrage.  Die von der CDU wollten es genau wissen und stellten dazu im Landtag die Anfrage, ob in Zukunft "VW-Fahrzeuge über den JadeWeserPort in Wilhelmshaven exportiert werden könnten".

... und hier die Teil-Beantwortung:
Zitat: " Der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Olaf Lies beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:
Minister Lies hat anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Hase Lederfabrik in Jever davon gesprochen, dass die Landesregierung und die JadeWeserPort-Gesellschaften das Ziel verfolgen, auch große niedersächsische Unternehmen von der Qualität des Containerumschlags am JadeWeserPort zu überzeugen.

Dies kann beispielsweise den Export von in Containern verpackten Komponenten für den Automobilbau umfassen. Heutzutage werden teilweise auch die kompletten Einzelteilsätze für Fahrzeuge in Container verpackt und erst im Bestimmungsland zusammengesetzt (CKD - Completely Knocked Down), um dort einen höheren Wertschöpfungsanteil zu generieren. Derartige Container könnten auch am JadeWeserPort umgeschlagen werden.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Fragen namens der Landesregierung wie folgt:
Zu 1.:Nein. ... "
[Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr | Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 29.08.2013 - TOP 24]

Es entsteht zwangsläufig die Frage, was wirklich einmal irgendwann über den JadeWeserPort umgeschlagen werden soll - Waffenexport wäre doch ´ne echte Option - oder?

Horst Bartels scheint richtig sauer zu sein, weil seine Investition flopt. Er hätte den Antagonisten zuhören können, z. B. der Bürgerinitiative "Antiport", die vom Bürgerportal  Wilhelmshaven 2009 den Preis für Zivilcourage erhielt, weil sie diesen Hafen auf Grund von wohlrecherchierten Fakten schon vor seinem Bau für überflüssig hielt. Leider hat man gerade sie und die Skeptiker ganz bewusst aus der öffentlichen Debatte ausgeklammert. Wie bei anderen Industrieprojekten bevorzugt man die "rosarote Brille", packt sie immer wieder aus und druckt lieber bunte, sinnentleerte Autoaufkleber für echte Bekenner.

Die Arbeiter in Kurzarbeit, müssen sich inzwischen regelrecht ver..scht vorkommen, um es ´mal in drastischen Worten auszudrücken. Spannend dürfte auch die Frage sein, wen die wohl jetzt noch wählen werden!

Ahoi!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


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