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Herr OB, warum ziehen Sie nicht nach Hamburg an die Alster, wenn Ihnen Wilhelmshaven zu schäbig ist?
30|09|2015



Ginge es nach den Wünschen des Oberbürgermeisters Andreas Wagner, sähe es am letzten Wilhelmshavener Paradies wahrscheinlich bald so aus, wie auf Hamburgs Binnenalster. Der Brackwasserse im Süden Wilhelmshavens wäre dann die Banter-See-Alster!

"Insgesamt ist der Banter See mitten im Zentrum unserer Stadt, unsere kleine Binnen-Alster, wenn man so will. Und insofern haben wir natürlich ein hohes Interesse, dass das schön entwickelt wird, wie wir insgesamt versuchen, die Stadt schöner zu machen, besser zu machen, sauberer zu machen, das ist das Interesse vieler Bürgerinnen und Bürger, und dazu gehört auch der Banter See."

[Andreas Wagner im Sendebeitrag in NDR Hallo Niedersachsen | 26-09-2015 | 19:30 Uhr | Thema: Banter See: Kleingärtner wollen bleiben]

"Insgesamt" ist der Oberbürgermeister von Wilhelmshaven kein "Bürger"-Meister, da seine Politik meines Erachtens nicht auf die Mehrheit der Bürger Wilhelmshavens zielt. Man bekommt das Gefühl, das er nur einen ganz erlesenen auserwählten Kreis von wohlhabenden Einzelpersonen im Blick hat, besonders die schon vorhandenen Lobbyisten, deren Namen vielen Wilhelmshavenern bekannt sein dürften.


So ähnlich lautet die politische Einschätzung derer in Wilhelmshaven, die sich die Details der einzelnen großen Entscheidungen des Oberbürgermeisters und des Rates in seinem Gefolge seit seiner Wahl 2011 näher anschauen.

Als Methode vom amtierenden Verwaltungschef, so mein Eindruck, schält sich offenbar folgende heraus:
Die wahren Ziele werden hinter verschlossenen Türen besprochen und festgelegt. Deren Umsetzung erfolgt dann entweder über die "Verwaltung" direkt, also z. B. durch die "plötzliche" Erkenntnis, daß die Kleingärten am Banter See [die anderen am Stadtpark nicht!] den Brandschutzvorschriften nicht entsprächen. Deshalb müßten sie einer Luxus-Wohnbebauung weichen, die dann den Brandschutzvorschriften entspräche.

Die "neuen Vorschriften" dienen also nur einem Zweck, einer "Umnutzung" des letzten Naherholungsgebietes für alle Wilhelmshavener in eine "vermehrt touristische Nutzung" und in eine "exklusive Wohnbebauung am Wasser". So moderiert es der NDR mit Bezug auf die Planungen der Stadt Wilhelmshaven. Mit der bestehenden Wirklichkeit haben diese Zielvorstellungen allerdings nichts zu tun.

"Tourismus" im Sinne des Oberbürgermeisters meint hierbei aber nicht die Wassersportvereine, wie z. B. Segelvereine, Rudervereine etc., die sich bereits seit nach dem 2. Weltkrieg am Banter See etabliert haben. "Tourismus" meint hier nur Erholung für Betuchte, weil man nur mit denen richtig Kohle machen kann. Das scheint mir das Motiv der Stadtoberen zu sein.

Um die Wassersportvereine, die aber derzeit das Areal des Banter Sees mitnutzen und belegen, wegzubekommen, erhöht man einfach deren Pachtgebühren, unbezahlbar hoch, so dass sich das die kleinen Vereine mit "Unbetuchten" nicht mehr leisten können. Man zwingt sie dadurch zur Aufgabe oder Abwanderung. Den Kleingärtnern droht man parallel dazu an, deren Pachtverträge insgesamt zu "stornieren".

Bei der jetzt vom Oberbürgermeister gewünschten Öffnung des Grodendamms geht es auch nicht um eine verbesserte Wasserqualität im Banter See, denn durch die direkte Verbindung würde sich diese eher verschlechtern. Der Wunsch scheint zu sein, eine Durchfahrt für Luxusyachten zu schaffen, die dann an den neuen Stegen bei den neuen Luxus-Appartement-Wohnanlagen, wo sich jetzt etwa 500 Kleingärten befinden, anlegen können.

Wer an dieser Zielsetzung bis zu der Sendung des NDR vom letzten Samstag noch Zweifel hatte, lasse sich bitte das vollständig wiedergegebene Zitat des Oberbürgermeisters auf der Zunge zergehen, solange noch keine Austern darauf Platz genommen haben:
" ... unsere kleine Binnen-Alster, wenn man so will."

Hiermit hat sich der Oberbürgermeister verraten. Wer die Binnen-Alster in Hamburg kennt, weiß, daß das dortige Areal mit dem Banter See in Wilhelmshaven überhaupt nicht zu vergleichen ist, in keinster Weise.

In der "Binnen-Alster" im eigentlichen Sinne kann man überhaupt nicht baden oder segeln, sondern ausschließlich einen Dampfer betreten, der einen zu weiteren Anlegestellen am Rand der sogenannten Außen-Alster bringt. Außerdem befinden sich die beiden exklusivsten Hotels Hamburgs an der Binnen-Alster, nämlich das "Vier Jahreszeiten" auf der einen und das "Atlantic" auf der anderen.

Wer solch eine Alsterfahrt selbst einmal gemacht hat, und dann an einer der Anlegestellen mal ausgestiegen ist, weiß: dort findet er keine Kleingärten à la Banter See, sondern die vornehmsten Villen sehr wohlbetuchter Hamburger.

Nach seiner Bezugnahme auf genau diese Wohngegend in Hamburg, nach der er sich selbst zu sehnen scheint, fährt der Oberbürgermeister fort: " ... Und insofern haben wir natürlich ein hohes Interesse, dass das schön entwickelt wird, wie wir insgesamt versuchen, die Stadt schöner zu machen, besser zu machen, sauberer zu machen, das ist das Interesse vieler Bürgerinnen und Bürger, und dazu gehört auch der Banter See."

"Die Stadt schöner und besser machen"?
Ist die Stadt bis jetzt nicht schön genug? Und nicht gut genug? Erfährt Wilhelmshaven durch eine Luxus-Wohnbebauung überall dort im Süden, wo man das Wasser vom Balkon aus sehen kann, eine "Verbesserung"? Wenn ja, für wen? Für Wilhelmshavener oder für dem Zweck, "extra Zugezogene" am Wasser zu wohnen zu lassen"?

"Sauberer zu machen":
Ist es am Banter See, insbesondere in den Anlagen der Kleingärten-Vereine, dreckig? Was meint der Oberbürgermeister mit seinen Worten? Will er damit nur Stimmung erzeugen, bar jeder Realität? Oder gibt es tatsächlich ein Hygieneproblem in den fein gepflegten Anlagen der Kleingarten- und Wassersportvereine? Lassen Kinder und Jugendliche in den Jollen dauernd ihre Bananenschalen und Cola-Dosen liegen und räumen die Kleingärtner ihren Müll nicht weg?

"Und insofern haben wir natürlich ein hohes Interesse, dass das schön entwickelt wird, ... "

Inwiefern?

Was meint der Oberbürgermeister mit "insofern"??? Bezieht er sich damit direkt auf die Alster, die er im Satz davor benannt hat als Vorbild für den Wilhelmshavener Süden rund um den Banter See?

"Entwickeln" ist übrigens ein Begriff aus der Bauleitplanung bzw. Flächennutzungsplan usw.

Wen meint der Verwaltungschef mit "haben WIR ... ein hohes Interesse ...". Die Namen würde ich gern mal direkt aus seinem Mund hören, denn die Wilhelmshavener Bürger, die sich seit Jahrzehnten gerne nach der Arbeit oder der Schule am Banter See  erholen, kann unser Oberbürgermeister damit nicht gemeint haben.

So allgemein Andreas Wagner sich im Interview mit dem NDR auch ausdrückt, so klar und deutlich ist die Zielrichtung seines Stadtentwicklungsplans dann aber doch. Als Wilhelmshavener Bürger ohne das nötige Kleingeld bzw. überhaupt ohne die Begeisterungsfähigkeit für Luxus-Yachten statt Kleingarten-Idylle und ganz normalem Freizeitsport mit kleinen Segeljollen, kriegt man nur noch das kalte Grausen!

Im übrigen frage ich mich, welches Bild unser Oberbürgermeister im Sendegebiet des NDR von Wilhelmshaven vermittelt, wenn er so spricht, wie er es tat.

Eigentlich dürfte sich ein Wilhelmshavener beim nächsten Stadtbummel in Hamburg nicht mehr als solcher zu erkennen geben, sonst bekommt er gleich mitleidig "eine Mark" in seinen Hut und den Hinweis, wo sich die nächste Entlausungsanstalt befindet.

Heidi Berg


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Die Darstelllung des "Trio Infernale Wilhelmshavens" sorgt für Aufregung.
Eine Menge Wilhelmshavener Bürgerinnen protestieren unter dem Motto "Planungswahnsinn am Banter See tut 5.000 Menschen weh" für den Erhalt des Banter Sees, so, wie er ist. Sie wehren sich gegen eine Wohnbebauung für "Priveligierte". Mehr dazu in einem Video ... [das Bild ist vom 15-07-2014] ... .... zum Video | youtube ...



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