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Christlich allzu Christliches
19|10|2015



Wird es bald vorbei sein mit der "Bayrischen Willkommenskultur"? Werden die Zelte dann so wie in Ungarn christlich durch Natodraht ersetzt?

Besorgte Bürger sind eben auch schon mal besorgte Christen. Besorgt um andere?

Nein, natürlich um sich. Geteilte Freud ist nur noch halbe Freud. Jesus und seine Familie wollte damals doch auch keiner haben - und, hat es ihm geschadet? Auch ein Stall kann muckelig und Start für eine großen Karriere sein.

Gut, wenn der heute käme, wär´ er besser blond, blauäugig, Diplomzimmermann und wenigstens zweisprachig: Sächsisch und Bayrisch. Und die sozialen Sprüche müßte er sich auch verkneifen.

Daß man in Bayern immer schon allergisch auf vermeintlich Fremdes reagierte und in Allen hinter der Grenze "ßauprreißn" [Saupreußen] erkannte, hat sich etwas gemildert. Als Urlauber und Oktoberfestbesucher werden sie schon länger befristet zugelassen.

So sind sie. Selber als bunte Volksmischung der Völkerwanderung zurückgeblieben haben sie, einmal an Bord, entschieden, das Boot ist voll. Mir san mir und der Herr ist unser, wenn er katholisch ist.

Die politischen Häuptlinge der Bajuwaren sind bereit ihr christliches Abendland "bis zur letzen Patrone" zu verteidigen. Herr Seehofer spricht von "Notwehr". Mein Kampf ist jetzt auch sein Kampf. AfD und Pegida können sich bei ihm einreihen.

Als nach 1945 aus dem Osten die vertriebenen Deutschen in Bayern einfielen, war schon einmal die Angst vor Überfremdung groß. "Die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden, und die Bauern müssen dabei tatkräftig mithelfen", hetzte ein Redner bei einer aufgeheizten Kundgebung das Landvolk zur Verteidigung Bayerns an die Mistgabeln. Es ist Osterfeiertag und Bauerntag in Traunstein. Ostern, wenn Christen die Überwindung des Todes und Auferstehung des göttlichen Sohnes feiern. Wie passend, oh wie christlich.

Der Redner damals ist Jakob Fischbacher, Mitgründer der Bayernpartei und des Bayerischen Bauernverbandes. "Wenn ein Bauernsohn eine norddeutsche Blondine heiratet", rief er, "so ist dies in meinen Augen Blutschande. Die Preußen, dieses Zeugs, und die Flüchtlinge müssen hinausgeworfen werden, und die Bauern müssen dabei tatkräftig mithelfen. Am besten schickt man die Preußen gleich nach Sibirien."

Und Fischbachers Parteifreund Andreas Schachner beklagte, daß sich so viele Fremde an den bayerischen Futterkrippen bedienten, "daß Pogrome nötig wären, um die Gerechtigkeit wieder herzustellen." - Und dabei ging es nur um Deutsche unter Deutschen.

Der SPIEGEL schrieb im April 1947 dazu:
"... Die Münchner "Neue Zeitung" zeigte sich auf der Höhe der Situation und schlug einen Bajuw-"Arier"-Paragraphen vor. Jedoch sollen Personen mit zwei bayrischen und zwei preußischen Großelternteilen nur halb so hart behandelt werden wie Vollpreußen: Sie sollen nicht nach Sibirien, sondern nur bis Murmansk ausgewiesen werden. ..."

Man ist erstaunt, was alles geht. Bis 1950 nahm Bayern rund 1,8 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene auf, ein Bevölkerungszuwachs von fast 30 Prozent. Später sprach man sogar von einem enormen Intelligenzschub für das Land und daß die Integration die Inzucht vertrieben habe.

Auch jetzt wieder werfen Politiker aus ihren beheizten Büros und Dienstwagen verbale Brandsätze unter das Volk und verkünden das Ende der Nächstenliebe. Die schrecklichen Bilder von gesunkenen Flüchtlingsbooten, angeschwemmten Leichen, toten Kindern und überfüllten Flüchtlingslagern scheinen ihnen keine allzugroßen Probleme zu bereiten. Zustände, an denen gerade Politik zuvorderst mit verantwortlich ist.

Stattdessen wird die deutsche Leitkultur angemahnt. Was ist das? Hegel lesen statt BILD? In der Fußgängerzone rechts laufen? Richtig mit Messer und Gabel essen? Hundekot aufsammeln und anderen die Tür aufhalten? Macht doch eh kaum noch jemand. Oder Müll trennen?

In Bayern will Herr Scheuer diese leitende Kultur Flüchtlingen als Grundausstattung zur Pflicht machen und er deklamiert:
"Daß Flüchtlinge sich an das Grundgesetz und an Recht und Gesetz halten müssen, ist eine pure Selbstverständlichkeit und reicht längst nicht aus. Deutsche Leitkultur ist viel mehr als das Grundgesetz." Dazu gehören "unsere Traditionen, unsere Lebensweise und unsere gemeinsamen Werte".

Welche? Sich einen Doktortitel erschwindeln, mit Gefängnisinsassen Geschäfte machen, illegal Verwandte beschäftigen, Fremdgehen, gegen die Berge jodeln und Schuhplatteln? Was meint der Herr Scheuer, wenn er sagt: "Die Flüchtlinge müssen unsere Werte akzeptiere". Meint er die christlichen?

Daß sich Flüchtlinge hier möglichst so benehmen wie es Usus ist, muß man doch nicht als Kultur verplärren.

Dann gibt es noch - wir sind eine Kulturnation - den Neubegriff "Ankommenskultur".

Während das Wort bei den GRÜNEN für die Förderung der hierbleibenden Flüchtlinge gebraucht wird, meint Herr de Maizière mit dem Wort, daß die Flüchtlinge sich bitte so benehmen, wie er es von ihnen erwartet. Schon mal gar nicht ihre Unterbringung und Verpflegung kritisieren und gefälligst da bleiben, wo man sie hinstellt. - "Platz", "Sitz" und "Bleib" ist ja auch wohl das Mindeste, was so ein Asylant verstehen sollte.

Doch dort, wo es eine "Ankommenskultur" gibt, kann eine "Abschiedskultur" nicht weit sein. Bisher vorbehalten für ein menschenwürdiges Leben und Sterben im Altersheim, soll der Begriff nun auch für unerwünschte Neuankömmlinge im Land Anwendung finden.

Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm, Sprachrohr und oberster Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland, und sein katholischer Kollege Kardinal Marx, die auch gern schon einmal zusammen beten, fordern eine "Abschiedskultur" für Menschen ohne "Bleiberecht" und plädieren für einen Rausschmiß mit Würde, "Im Dienste an einer gerechten Gesellschaft".

Für die, die bleiben dürfen, ist es Kardinal Marx ganz wichtig, daß man ihnen, wenn sie denn offen sind, das Christentum erklärt. "Daß man weiß, warum Weihnachten gefeiert wird oder daß man die Zehn Gebote kennt, gehört zu einer gelungenen Integration in einem Land, das auf christlichen Grundlagen basiert". "An eine Mission sei dabei nicht gedacht", sagt er.

Auch der schleswig-holsteinische CDU-Vorsitzende Ingbert Liebing sagt, Deutschland brauche nicht nur eine "Willkommenskultur", sondern auch eine "Verabschiedungskultur". Zu Letzterer müsse gehören, daß man neben Bildern von herzlicher Flüchtlingsaufnahme auch Fotos oder Filme von Abschiebungen präsentiert.

Das zu den christlichen Grundlagen.

"Der frühere EKD-Vorsitzender Nikolaus Schneider warnt vor rechtsradikalen Tendenzen im Protestantismus. Er ist besorgt über Fremdenfeindlichkeit im deutschen Protestantismus. Besonders im Blick hat er dabei Teile der evangelikalen Bewegung", schreibt der Kölner Stadtanzeiger. "Wie sich Teile der evangelikalen Bewegung mit der politischen Rechten verbinden und dabei die Grenzen zum Rechtsextremismus ausfransen lassen, das beunruhigt mich sehr", sagte Schneider.

Wie geht es weiter mit der "Kultur"?

Die EU treibt Pläne für die Deportation von Flüchtlingen aus Afrika voran, heißt es in der Presse.

In der Europäischen Migrationsagenda werden Pläne konkretisiert, afrikanische Staaten zur Rücknahme ihrer Bürger zu zwingen. Die Abschiebungen werden vom europäischen Grenzschutz Frontex organisiert. Dieser erhält dafür mehr Macht und mehr Geld. - Sollten die Herkunftsländer noch nicht sicher sein, werden sie wahrscheinlich schnellstens dazu erklärt.

Wird man das "Deportationskultur" nennen oder reicht die "Abschiedskultur" auch dafür.

Klar, und Frontex kriegt mehr Macht und Geld.

Die EU-Grenzpolizei Frontex sollte besser die illegalen Fangflotten der europäischen Großkonzerne überwachen - und nicht Flüchtlinge "abwehren". Die fliehen nämlich deshalb, weil Europa ihnen die Lebensgrundlage raubt. Zudem kaufen Konzerne und Industriestaaten hektarweise Ackerflächen und Wasserquellen und bringen Millionen Kleinbauern damit um ihre Existenz. Jede Nacht dringen zig europäische Fischtrawler illegal in die Hoheitsgewässer des Senegal und anderer afrikanischer Staaten ein und rauben den Menschen ihre wichtigste Nahrungsquelle.

Ein einziger Trawler holt binnen 24 Stunden über 200 Tonnen Fisch aus dem Meer - dafür muss ein senegalesischer Fischer über 50 Jahre seine Netze auswerfen. 

Für unsere Sonntagschristen ist das sicher noch längst kein Grund, daß die einfach hier her kommen um bei uns ihren Fisch zu essen. Das gesunde sächsische Volksempfinden würde das in einen prägnanten Satz verdichten und sagen: "Mir wolln hier gene Näscher ham."

Wenn deutsche Ärzte nach England gehen, weil sie da besser arbeiten können und viel mehr Geld verdienen, sind das dann auch Wirtschaftsflüchtlinge oder Globalisierungsschmarotzer?

"Bei allem Verständnis dafür, dass die euphorische «Willkommenskultur» in Westeuropa nicht ewig anhalten konnte, erstaunt dennoch, wie rasch der Wind dreht. Wer jetzt ultimativ Anpassung von den Flüchtlingen einfordert, sollte bedenken, dass das «Ankommen» ein Prozess ist, der zuweilen länger dauert – gerade wenn es sich um traumatisierte Menschen aus Kriegsgebieten und einem radikal anderen Kulturkreis handelt”, schreibt die Neue Zürcher Zeitung [NZZ].  

Ach ja, diese "Willkommenskultur", die gab es ja auch noch. Hört man garnix mehr von. Dem "Wir schaffen das" wurde schnell noch "aber nicht alleine" angehängt, doch ihrem Anhang reicht das nicht aus. Es ist enttäuschend. Jahrelang wird Frau Merkel gewählt und gefeiert, dann macht sie einmal etwas richtig und alle fallen über sie her.

Arme Mutti. Ist das noch ihr Land?

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Wilhelm Schönborn
Investigativer Rentner

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