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Klimawandel hautnah



Ein Kranunfall mit Signalwirkung?

09-10-2017 - Nach dem letzten Herbststurm müsste vielen klarer geworden sein, dass wir uns und nicht irgendwer endlich mit klimatischen, aber auch wirtschaftlichen Veränderungen anfreunden müssen.

Reihenweise knickten Bäume ab, Keller liefen voll, Felder wurden überflutet, Parks wurden gesperrt, die Bahn stand still oder Menschen starben. Sogar ein über 1.000 Tonnen schwerer Kohleverladungskran "knickte" auf der Niedersachsenbrücke in Wilhelmshaven ab und liegt nun in der Nodsee und wartet auf seine Verschrottung.

Dieser Crash bedeutet nicht nur einen Millionenschaden in Punkto Firmeninventar, sondern auch den Ausfall der Kohleförderung für zwei Kraftwerke und einen damit verbundenen Gewinnausfall  für die Umschlagsgesellschaft.

Die Umweltverbände fordern immer dringender die Abschaltung von Kohlekraftwerken, im Volksmund oft tituliert als "Dreckschleudern", denn der Klimawandel ist auch menschengemacht. Wieviel CO2 dafür verantwortlich ist, dass sich das Klima verändert, ist nach wie vor heißumstritten, nicht aber, dass der Mensch mit verantwortlich ist.

Das Artensterben, dass im Verlauf der Erdgeschichte schon mehrfach unregelmässig periodisch auftrat, schreitet in seiner jetzigen Phase einmalig rasant und gewaltig wie nie zuvor voran.

Leider ist in Wilhelmshaven kaum bis gar nichts von einer Anpassung zu spüren. "Business as usual" könnte man nach dem letzten Herbststurm mit seiner hohen Intensität an die Ortsschilder von Wilhelmshaven tackern.

Hier stochert man weiter in der Vergangeheit herum und ignoriert die Zeichen der Zeit. Mit dem Bau eines Krankenhauses versucht man sich ein Denkmal zu setzen, blockiert den Haushalt mit diesem Vorhaben und sitzt gleichzeitig eine Haushaltssperre aus. Letztere hat man sich sehenden Auges selbst genehmigt, indem man einem Geldangebot der Landesregierung von 48,3 Millionen Euro zustimmte, das man mit der Auflage erhielt, die nächsten zehn Jahre keine Schulden zu machen, wenn man außerdem 2019 einen "ausgeglichenen" [Kern]-Haushalt bilanzieren könne. 

Die Realität wird zunehmend bedrückender, wenn man sich vor Augen hält, dass es der oberste Wirtschaftsförderer, wie sich Oberbürgermeister Andreas Wagner gern selbst sieht, geschafft hat, den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V. [AWV Jade für die Interessen der Wirtschaft in den Gebietskörperschaften der Stadt Wilhelmshaven und den Landkreisen Friesland und Wittmund] gegen sich aufzubringen, der sich gerade bemüht, die Kooperation mit dem Jobcenter Wilhelmshaven zu vertiefen. Da gäbe es viele offen Lehrstellen zu besetzen, den Ruf des Handwerks zu verbessern, der nach eigenen Aussagen des AWV einen schweren Stand gegen Weiterbildungssysteme hat oder einen besseren Abgleich der offenen Stellen zu vollziehen, damit die Arbeitslosenquote vielleicht irgendwann einmal einstellig wird.

Dem Bestreben des AWV weht eine fundamentale Wirtschaftsordnungsveränderung entgegen, die auch laut noch amtierendem Wirtschaftsminster Olaf Lies mit einem nicht einzuschätzenden, aber auch nie gekannten Abbau vob Arbeitsplätzen einhergeht. Allerdings werden auch völlig neue Arbeitsplätze entstehen, dennoch ist unzweifelhaft, dass die eher mit qualifizierten ArbeitnehmerInnen besetzt werden, die auf dem Arbeitsmarkt ziemlich rahr sind.

Die zunehmende Robotisierung und Automation schreitet mit einer nicht erwarteten Geschwindigkeit voran, auf die man arbeitsplatztechnisch betrachtet derzeit keine Antwort hat. Hier ist inzwischen auch die Textilindustrie zu nennen, die vollautomatisiert T-Shirts in den USA für so wenig Geld produzieren wird, dass die Jobs der Billiglöner in den Schwellenländern bedroht sein könnten:
Zitat: " ... Roboter lernen, was sie bisher nie konnten: nähen. Textilfabriken dürften bald ohne Menschen auskommen. Das zerstört das Wachstumsmodell armer Länder – und mancherorts womöglich 80 Prozent der Jobs. ..."
[Quelle: welt.de | Der Todesstich des Näh-Roboters | 14-06-2016]

Das oben genannte Zitat stammt aus dem Jahre 2016, nun wird daraus Realität:
Zitat: " ... Chinesischer Textilproduzent baut Roboterproduktion in den USA auf
China ist nach wie vor der globale Textilproduktionsstandort Nummer 1. Einer der größten Textilproduzenten des Landes beginnt nun jedoch andere Wege zu beschreiten. Eine Fabrik im US-Bundesstaat Arkansas bauend, wird es dort ab dem Jahr 2018 zu einer Produktion von Dutzenden Millionen T-Shirts zu einem Stückpreis von gerade einmal 33 Cents kommen. Wie ist das möglich? Ganz einfach, mittels Fertigungsrobotern. ...
... Zwar wird Tianyuan Garments insgesamt $22 Millionen in den Bau der neuen Fabrik in Little Rock investieren, doch arbeiten werden dort in der Zukunft letztendlich 330 Textilroboter, welche für eine jährliche T-Shirtproduktion von 23 Millionen Einheiten verantwortlich zeichnen werden. ..."
[Quelle: cashkurs.com | Chinesischer Textilproduzent baut Roboterproduktion in den USA auf | 28-09-2017]

... Wilhelmshaven, das gerade die Wucht eines Herbstorkans hinter sich hat, träumt weiter vom Flüssiggasterminal, pocht in Sachen Badegewohnheiten am Südstrand wegen der Uraltkanalisation und damit der Einleitung von ungeklärtem Abwasser in seine Vorzeigebadezone auf Selbstverantwortung, investiert weiterhin in die Infrastruktur eines Containerhafens, ohne grundlegend deckende Einnahmen der Ausgaben, sitzt gesellschaftliche Veränderungen weiterhin aus und "glänzt" mit einem Lokaljournalismus, dessen größte Stärke in der öffentlichen Selbstverleugnung liegt.

Man hat das Gefühl, die Jadestadt glaubt immer noch, an der rasant voranschreitenden Realität der Veränderung vorbeikommen zu können. Anzeichen dafür ist das Dauerfeuer einer Hafenwirtschaftslobby, die sich selbst Zertifikate für den Bedarf eines Flüssiggasterminals ausstellt, weil Brüssel überhaupt keinen Sinn darin sieht, Wilhelmshaven auf dem Masterplan der "Hot-spots" für eine solche Industrieanlage vorzusehen. Auch in der eigentlichen Hafenwirtschaft sträubt man sich mit Händen und Füßen immer wieder gegen die Realität und verkennt die Zeichen der voranschreitenden Effizienz- und Produktionssteigerung, die mit dem Abbau von Arbeitsplätzen einhergeht. Man ist sich nicht zu schade, wie Wilhelmshavens Oberbürgermeister, immer wieder neue Säue durchs Oberzentrumsdorf zu jagen, damit das Fussvolk beruhigt weiter Heimatblatt lesen kann.

Nicht zuletzt die Diskussion um ein Tourismuskonzept, das eine Ansammlung höchst interessanter Optionen für Wilhelmshaven darstellt, zeigt sich die Rückwärtsgewandtheit eines Stadtrates, der diesen Ausführungen aufgrund selbst hergestellter Nichtliquidität keinen Platz in der Zukunft der Stadt einräumt. Der selbstverordnete Sparzwang verhindert nicht nur in den Köpfen eine phantasievolle und dringend erforderliche Weiterentwicklung der Stadt.

Vielleicht sollten diese Volkvertreter einmal im neuesten Buch von Ranga Yogeshwar, "Nächste Ausfahrt Zukunft", blättern.

In der Rezension des Verlages Kiepenheuer & Witsch heisst es:
Zitat: "... Innovationssprünge sind häufig gleichbedeutend mit Krisen. Wir erfahren derzeit eine epochale Umbruchphase so wie einst, als das Mittelalter durch die Renaissance abgelöst wurde oder die Moderne das Bürgertum erschütterte. Doch oft betrachten wir das Neue mit alten Augen und verkennen, dass der Fortschritt uns selbst verändert. ..."
[Quelle: kiwi-verlag.de | Ranga Yogeshwar neues Buch "Nächste Ausfahrt Zukunft"]

Wilhelmshaven befindet sich wegen der Verhinderung von Innovationen und der Nichtanerkennung der Realität und dem Hofieren einer immer gleichen Lobby in einer Dauerkrise, aus der es nicht eher herauskommt, bis es sich wirklich bewegt.


In den Niederlanden ist man Wilhelmshaven weit voraus. Der Stadtkern ist beinahe autofrei und vor der Uni gibt es gar keine Stellplätze für Autos [Bild aus dem Jahre 2012].

Schlagzeilen wie "Wilhelmshaven eröffnet Europas größte Fahrradparkhaus" wären doch ´mal ein völlig anderes Signal, als "Wir bauen uns ein Outletcenter". Dann wüßte man, dass ich die Jadestadt Richtung Zukunft orientiert, wie z. B. die niederländische Stadt Utrecht. Stattdessen plant man z. B. an der Fachhochschule noch mehr Parkplatzkapazitäten aufzubauen, damit die StudentInnen möglichst direkt in die Schulungsräume fahren können?

Es braucht wohl noch einige Herbststürme und wahrscheinlich den umgefallenen Baum auf dem eigenen Dach, um herauszufinden, dass sich "Boomtown" epochal verändern muss, damit das Oberzentrum seinem Namen irgendwann einmal gerecht werden kann.

Der nächste Sturm kommt bestimmt und die Gesellschaftsveränderung trotz vielfacher Ignoranz und Arroganz gleich mit.

Wir sind es, die Wilhelmshaven verändern müssen, nicht die ewiggleichen Leuchtturmanbeter.

Ahoi - Empört Euch!


Wolf-Dietrich Hufenbach
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