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Guttenberg in Afghanistan 17|12|2010
Irgendwie nicht auf dem "Schlachtplan" des Bundesverteidigungsministers: die explodierten Busse und Fahrzeuge. Getötete Soldaten passen einfach nicht zum aalglatten Image eines Verteidigungsministers mit gegelten Haaren und Barbie an seiner Seite.
An diesem Morgen hatte ich mir vorgenommen, keine Rundfunk-Nachrichten zu hören. Ich wollte einmal einen Vormittag ohne die abgeleckten und vorsortierten Meldungen sein.
Als die Radiosprecherin dann aber im Zusammenhang mit einem Trip des Verteidigungsministers nach Afghanistan den Namen Stefanie von Guttenbergs erwähnte, da konnte ich doch nicht anders, als spitzohrig hinzuhören. Ich wollte nun doch wissen, ob die adelige Vorzeigefrau dort in den Feldlagern am Hindukusch auf Kinderschänderjagd gehen wolle – so wie sie es hier via Fernsehkanal auch tut. Da ist denn aber in den Nachrichten nichts zu gesagt worden. So etwas darf dort wahrscheinlich kein Thema sein.
Bedanken will der geschniegelte Kriegsminister sich bei den Soldaten im Feld und ihnen Mut zusprechen für den schweren und gefährlichen Einsatz, soweit weg von zu Hause – und denn auch noch gerade an Weihnachten.
Dank versprochen und Mut eingeblasen – das haben die Soldaten der deutschen Wehrmacht zwischen 39 und 45 auch sechs mal an Weihnachten von ihrem Kriegsminister zu hören und zu fühlen bekommen. Vom Dank des Vaterlandes aber haben die meisten nichts gespürt – nicht die, die auf den Schlachtfeldern geblieben sind und nicht die, welche nachher auf den Ehemann, auf den Vater oder auf den Sohn in einem zerstörten Zuhause verzichten mussten.
Ich weiß, wovon ich schreibe.
Die Kerle, die sich während des Weltbrandes mit oft fragwürdigen Tätigkeiten an der Heimatfront vergnügten oder hinter Kloster- und Kirchenmauern versteckt hielten, die haben in der Regel das Bedankt des Vaterlandes unter und hinter sich aufhäufen können. Dabei schämten sie sich auch nicht, dem kleinen Volk ständig ein schlechtes Gewissen einzureden – von wegen Nazischuld und so – und es obendrein noch schamlos zu belügen, dass sich in allen Gebäuden die Balken bogen, das konnten sie auch, die Adenauers, die Globkes und die Heußens.
Nie wieder deutsche Soldaten tönte es noch Jahre danach lauthals aus ihrem Munde, und das auch noch, als die Soldaten der neuen Wehrmacht [Bundeswehr] schon wieder die Gewehre geschultert hatten.
Ich mag bloß sagen, wie sich doch die Bilder gleichen.
Um nun das Maß voll zumachen, schickt das ZDF gleich ein komplettes Fernsehstudio mit ins Feld, um den Marketender Joh. B. Kerner in seiner Sabbelsendung für das Hauen und Stechen am Hindukusch Werbung machen zu lassen.
Der niedersächsische Ministerpräsident McAllister und sein sächsischer Amtskollege Böhmer sind ja nun mit von der Landpartie. Es macht sich ja auch zu gut in der Bilderkiste und ist ja so große Hilfe und Trost für die Eltern deren Sohn, für die Frauen deren Mann und für die Kinder deren Vater dort gefallen ist.
Nun soll aber nur ja niemand auf die Idee kommen, dass die vielleicht Struck, Gabriel, Kasner, McAllister, Böhmer oder Guttenberg heißen. Leute mit einem solchen Namen sterben nicht im Feld – die sorgen nur mit dafür, das viele andere ein solches Schicksal leichter zu fassen kriegt.
Ewald
Eden
...und hier noch die Ursprungsversion:
Guttenberg in Afghanistan ...
Eelich wull ikk an dissen Mörgen ganz keen Noarichten in d’ Teleumroop hörn – ikk wull moal een Vörmiddach heel oahn de ovschlikkt un vöörsorteerde Kauelee weesen. As de Roadioschnakkerin denn oaber wat van Afghoanistan un Stefanie van Guttenberg sää, dor muß ikk doch spitzkantich tolustern, üm to weeten to kriegen, ov dat Vöörwieswichtje ut de Adelsfamili dor in d’ Feldloager in d’ Kreechsrebett ok woll up Kinnerschännerjacht goahn wull, so as hier bi us. Dor is denn in de Noarichten liekers nich van schnakkt worden.
Sowat dröfft joa dor ok woll keen Themoa sien. Bedanken will denn schniegeligen Kreechsavkoaten sükk bi de Suldoaten in d’ Feld un hör Moot inpüüsten föör de stuure Insatz un sowiet wäch van to Huus – un dat ok noch jüüst an Wihnachen.
Dank versproaken un Moot inpüüst, dat hevvt de Mannslüü van de ruhmrieke düütsch Wehrmacht tüschen nägenundartich un fiefunveertich ok särß moal an Winachen van hör Kreechsminister to hören kräägen – de Dank van d’ Voaderland oaber, dor hevvt de meesten niks van spöärt, nich de, de in d’ Feld dodblääven sünd un ok nich de, de noaderhand up de Mannslüü, up de Voaders un up de Söähns in een tosoamengallert Tohuus verzichten mussen. Ikk weet worvan ikk prooten do.
De Keerls, de sükk liekers an de Heimoatfront vergnööcht hevvt, ov de, de sükk in Klosters ov achter Kaarken verstoaken harn, de hevvt dat Bedankt moi bi sükk up een Hopen pakken un oahn sükk to schkoamen dat lüütji Volk een schlecht Geweeten inschüünen kunnt, mit Nazischküld un so ... un de Minschen beleegen dat sükk de Balkens allerwons boagen, dat kunnen see ok, de Adenauers, de Heußens un wu see aal heten hevvt – vanwägen dat Särgen van ni nich wedder Suldoatens – düütsch Suldoatens – ovwoll dat Militär – de Bundswehr - all wedder de Dodscheeters schullert har.
Ikk mach blods särgen, wu sükk doch de Biller glieken. Üm dat Moat nu vull to moaken stüürt dat ZDF ok glieks een heeled Fernsehstudio mit in d’ Feld, üm dat de Marketender J. B. Kerner in sien Klamauksendung föör dat Haun un Stääken dor ünnern Rekloam moaken kann.
De Neddersassen un de Sassen Präsidioalen van de Lien un van de Elv, de sünd joa ok mit van de Parti – dat moakt sükk joa so good in de Billerkist, un is joa so een groode Hülp föör de Öllern de hör Söähn, föör de Froolüü de hör Kerl un föör de Kinners de hör Voader dor all fallen sünd. Nu mutt oaber nümms up de Idee koamen, dat de villicht Struck, Gabriel, Kasner,McAllister, Böhmer ov Guttenberg heeten.
Lüü mit sükkse Noams de starven nich in d’ Feld – de sörgen blods dorföör, dat so een Schikksoal een büld annern to foat kricht.
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