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Gutbezahlte Stellenvermittlung 31|05|2010
Hier einmal einer dieser gutbezahlten kreativen Jobs: Papiersammler.
An den Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit Herrn Frank-Jürgen Weise Richard-Wagner-Platz 5 | 90443 Nürnberg
Nachrichtlich an den Vorsitzenden des Hauptpersonalrates der Bundesagentur für Arbeit Herrn Eberhard Einsiedler Richard-Wagner-Platz 5 | 90443 Nürnberg
Sehr geehrter Herr Weise,ich möchte Ihnen meine Bewunderung und Begeisterung kundtun und Sie ausdrücklich loben, dass es Ihnen bzw. der Bundesagentur für Arbeit gelungen ist, endlich gutbezahlte Stellen zu vermitteln und Langzeitarbeitslosen nicht nur sogenannte Ein-Euro-Jobs, perspektive50plus-, Trainings- oder sonstige zweifelhafte Maßnahmen zwanghaft zu unterbreiten. Ein Fortschritt also im Bemühen, Millionen Arbeitsplätze zu schaffen.
Diese erfolgreichen Stellenvermittlungen entnehme ich jedenfalls einem Bericht des Magazin FOCUS unter folgender Adresse: http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/bundesagentur-fuer-arbeit-gutduenken-und-geschacher_aid_508308.html
Gleichwohl, lieber Herr Weise, möchte ich Ihnen versichern, dass der betreffende FOCUS-Bericht aus meiner Sicht sehr tendenziös, also für die Bundesagentur doch recht negativ und abwertend geschrieben wurde. Da wird unverständlicherweise von der offenbar willkürlichen Vergabe von Jobs und Boni an bevorzugte Bewerber und Mitarbeiter berichtet. Der Rechnungshof nenne gar mögliche Straftatbestände und es stelle sich die Frage nach der Verantwortlichkeit des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit. Unglaublich, was sich dieses Magazin herausnimmt, das ist doch ein Skandal, von Gutdünken und Geschacher zu sprechen.
Warum soll denn nicht eine für außertariflich beschäftigte Arbeitnehmer wettbewerbsfähige Arbeitgeberin, wie die Bundesagentur für Arbeit, lukrative Stellen für Millionen derzeit noch erwerbslose Menschen schaffen dürfen?
Ich bin da voll und ganz auf Ihrer Seite, Herr Weise, denn da bedarf es meiner Meinung nach keinerlei Stellenausschreibungen, wenn Millionen Menschen davon profitieren können. Letztendlich verliert die Arbeitsverwaltung dadurch zwar ihre derzeit noch Millionen Kunden, was aber nicht bedauerlich sein dürfte, denn die Bundesagentur für Arbeit würde insoweit Milliarden Euro jährlich segensreich einsparen an SGB II-Regelleistungszahlungen.
Zudem würden hinsichtlich der Kosten für Unterkunft [KdU] Städte, Kommunen und Gemeinden nicht mehr belastet.
Schließlich ist das im Sinne der Politik, denn gerade auch im Hinblick auf den sogenannten 750-Milliarden-Euro-EU-Rettungsschirm mit anteiligen 148 Milliarden Euro der Bundesrepublik Deutschland haben Einsparungen in Bezug auf das so bezeichnete Gesetz Hartz IV höchste Priorität. Insoweit, und das möchte ich positiv und explizit herausstellen, zeigt die Bundesagentur für Arbeit gleichzeitig, dass durch die Schaffung von Millionen Arbeitsplätzen das Gesetz Hartz IV nicht mehr zeitgemäß ist und sofort abgeschafft werden muss, nicht zuletzt zwecks Beendigung der seit Januar 2005 andauernden unwürdigen behördlichen Diskriminierung von Millionen Menschen. Dass Sie dieses Ziel mit Ihrer Job-Offensive anvisieren, dafür möchte ich mich vorab sehr herzlich bei Ihnen bedanken, Herr Weise.
Endlich gerechte Entlohnungen ab ca. 5.000,- bis 13.000,- Euro für jeden der Menschen in diesem Lande statt Mindest- oder gar sittenwidrider Löhne, keine Ausgrenzungen sogenannter Prekarier, sozialer Friede im Lande und man fragt sich verwundert: Warum nicht eher? Alle Seiten können nur profitieren, alle sind Gewinner ...
Und nicht zu vergessen: Im Zuge Ihrer Stellenschaffungen für Millionen Menschen würden, da Ihre derzeit von Ihnen noch besetzten Positionen durch die Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit nicht mehr benötigt werden, letztlich auch für Sie und Ihre bundesweit tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen, Job-Centern und ARGEn noch ein paar ansehnliche Jobs herauskommen, nur Mut. Ihnen und Ihren Kunden dürften nur gut- bzw. bestbezahlte Jobs gerade gut genug sein ...
Also: Weg mit Hartz IV, Eingliederungsvertragszwang, Ein-Euro-Jobs, perspektive50plus- und Trainingsmaßnahmen, denn das bringt alles nichts und kostet nur viel Geld. Könnten die Häuser der bundesweiten Arbeitsagenturen, Job-Center und ARGEn nicht besser für sinnvolle soziale Zwecke genutzt werden?
Zum Schluss: Das Magazin FOCUS sollten Sie umgehend verklagen, denn wir brauchen Ihre Stellenschaffungen, Herr Weise, aber keine Miesmacher in diesem Lande. Derartige Berichterstattungen sind nur schädlich und sorgen für Unruhe, die wir überhaupt nicht gebrauchen können. Das sei den Medien an dieser Stelle mal deutlich gesagt. Sie sehen ja selbst: Im Anhang ist ein weiterer Bericht, der sich bereits mit dem FOCUS-Bericht befasst:http://eifelphilosoph.blog.de/2010/05/16/bundesagentur-arbeit-lumpenelitenbiotop-8601194/ ... von einem Lumpen-Eliten-Biotop ist die Rede und was da in der betreffenden Internetadresse an unglaublichen Kommentaren veröffentlicht ist, unfassbar ... und das nur, weil Sie Ihre großartige Job-Offensive gestartet haben ... ich denke, auch Ihr Hauptpersonalrat, der diesen Brief nachrichtlich erhält, wird Sie nach allen Kräften unterstützen, damit Ihr Projekt ein Erfolg wird, zum Wohle der Menschen in diesem Lande.
Hans-Günter Osterkamp
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