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Weitere 90 Kavernenaussolungen 24|06|2010
Die Maschinenkaverne des "Schluchseewerk Säckingen".
Sehr geehrte Damen und Herren, Wie den regionalen Zeitungen zu entnehmen ist, plant IVG, nach 44 fertig gestellten, 100 vom Bergamt in Clausthal-Zellerfeld schon genehmigten, nun weitere 90 Kavernenaussolungen zur Genehmigung beim Bergamt zu beantragen.
Erst jetzt wird durch die gute Arbeit der Mitglieder einer Bürgerinitiative den Bürgern der Region bekannt, wie groß das tatsächliche Ausmaß der Aktion ist, wie viel Fläche und wie viele Dörfer mit ihren Einwohnern unmittelbar von massiven Veränderungen der Landschaft, des Lebensumfeldes betroffen sein werden. Insgesamt sollen hier 4 – 5 Milliarden Euro investiert werden. Um die geplante Gasbearbeitung, Verdichtung, Lagerung, Wiederaufbereitung, Verteilung vornehmen zu können, sind insgesamt zwischen 8 und 10 Gasverdichteranlagen geplant. Jede ist ca. 10 ha groß, wird 24 Stunden hell beleuchtet sein und erhebliche Geräuschemissionen verursachen.
Für jede dieser Anlagen sind zwischen 150.000 und 200.000 m3 „sulfatsaurer Boden“ auszukoffern [das sind zwischen 6.000 und 8.000 LKW-Ladungen], irgendwo wieder in feuchten bzw. nassen Untergrund einzubauen oder – und das ist wahrscheinlicher – als Grund für neue Gewerbegebiete, Lärmschutzwälle etc. offen gelagert werden – mit den entsprechenden Folgen, wie sie sich nach neuesten Untersuchungen aus trocknendem, offen gelagertem sulfatsauren Boden ergeben.
Alle technischen Anlagen müssen mit Rohrleitungen zur Aussolung selbst und zum Transport des Erdgases verbunden werden. Damit wird die gesamt Kulturlandschaft der Region mehrere Male umgegraben, verdichtet und mit neuen Transportwegen versehen. Eine für das Gesamtprojekt notwendige Katastrophenbehandlung durch eine eigene „Werksfeuerwehr“ ist nicht vorgesehen.
Die Aussolung bringt allein für den hoch empfindlichen Jadebusen mit seiner bisherigen massiven Gesamtbelastung durch Kohlekraftwerke, Fäkaleinleitungen am Südstrand von Wilhelmshaven bei Starkregenereignissen, Petrochemie, grundsätzlich weiterer Erwärmung durch a] Klima und b] Kühlwassereinleitungen etc. weitere 60 Millionen m3 hochkonzentrierter Sole – jährlich! Diese ist bis heute nicht weiter auf Inhaltsstoffe untersucht worden. Die letzte bekannte Untersuchung stammt aus dem Jahre 1987, wo es ausschließlich um die Salzbelastung des Jadebusens ging.
Das Ökosystem Jade ist aber ein funktionell eng vernetztes System, in dem sich Veränderungen eines Faktors auf alle andere Faktoren auswirken. Dies gilt in gleicher Weise für die Ems!
Nicht bekannt und auch nicht untersucht sind bisher die durch die Sole in den Jadebusen und in die Ems gelangende - mögliche raumzeitliche Verteilung gelöster und/oder partikulärer Inhaltsstoffe, - nahrungsrelevante Verbindungen für Algen und Bakterien, - mögliche geochemische Beimengungen im Steinsalz generell, wie sie inzwischen aus wissenschaftlichen Untersuchungen des Steinsalzes Untertage Gorleben bzw. Asse bekannt geworden sind. Es ist ebenfalls nicht bekannt und bisher auch nicht untersucht, wie diese Faktoren - auf die dauerhafte Erwärmung des Jadebusens durch die Kühlwassereinleitungen der Kraftwerke reagieren werden, - wie sich die zu erwartende weitere Eutrophierung des Jadebusens entwickeln wird, - wie sich die synergistischen Effekte der unterschiedlichsten Nutzungsansprüche der genannten Gewässer möglicherweise in ihrer Auswirkung potenzieren und damit bisher völlig unbekannte ökologische Risiken für Jade und Ems automatisch implizieren werden. Wir fordern Sie hiermit auf, - auf den sofortigen Stopp sowohl der Aussolung, als auch der Einleitung der Sole in die Jade und Ems hinzuwirken - das Gesamtprojekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung zuzuführen - eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung der Folgenabschätzung der Soleeinleitung zu veranlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Biehl Koordinator Regionaltreffen Bündnis 90/Die Grünen, Grüne Kreisverbände zwischen Ems und Jade Unterzeichner [Grüne]: KV Aurich-Norden | KV Friesland | KV Wilhelmshaven | KV Ammerland KV Leer | KV Wittmund
Der Brief richtet sich an die Damen und Herren Mitglieder des niedersächsischen Landtages:
Hermann Dinkla | Wittmund/Inseln Wiard Siebels | Aurich Hans-Dieter Haase | Emden/Norden Johanne Modder | Leer/Borkum Ulf Thiele | Leer Sigrid Rakow | Edewecht Olaf Lies | Friesland Björn Thümler | Wesermarsch Jens Nacke | Ammerland Bernd-Carsten Hiebing | Meppen Bernd Busemann | Papenburg Dr. Uwe Biester | Wilhelmshaven
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