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Krankenhausbau Marke: Tabula Rasa
16|05|2013



Wird das Reinhard-Nieter-Krankenhaus in Wilhelmshaven schleichend privatisiert?

Friss oder stirb, Teil 2 - Fortsetzung folgt.

Die Ratssitzung am 15. Mai 2013 hat gezeigt, dass man bei der geplanten Krankenhausfusionierung einen Neubau so favorisieren wird, so dass eine Entscheidung in die vorgegebene Richtung als "alternativlos" dasteht.

Wie es dem Reinhard-Nieter-Krankenhaus derzeit geht ist nebensächlich und beim Personal setzt man auf die Schocktherapie, d. h. sie verharren in einer Situation der Komplettverunsicherung.

Die Gerüchteküche glüht und es heisst man hätte im Moment nicht einmal genügend qualifiziertes Personal, um zu gewährleisten, dass bei Nachtwachen auch qualifizierte Hilfe wirklich vorhanden ist. Andere Quellen besagen, dass ein Rundschreiben kursiert, in dem um Überstunden geworben wird und wieder andere Quellen besagen, dass auch von Frau Aulkemeyer Unsicherheiten ausgehen. Sie würde anberaumten Betriebsversammlungen fernbleiben oder aber diese wenige Tage vor deren Beginn absagen.

Niemand weiss überhaupt noch, was Sache ist im einstigen Vorzeigekrankenhaus einer Kommune, deren Haushalt sich von Tag zu Tag verschlechtert. So haben wir also weiter recherchiert und uns in die Weiten des www aufgemacht, während wir von verschiedenen Seiten kontaktiert wurden und teilweise auf Missstände aufmerksam gemacht wurden.

Weniger bekannt ist, dass Krankenhäuser zertifiziert werden, wozu auch das Reinhard-Nieter-Krankenhaus zählt. Es ist nach "DIN EN ISO 9001:2008" zertifiziert. Dieses Qualitätsmerkmal ist ein hohes Gut, doch mit Sein und Wirklichkeit steht es eben nicht zum Besten.

Im Internet gibt es Bewertungsforen, in denen Patienten ihrem Ärger ziemlich Luft machen, was das Reinhard-Nieter-Krankenhaus [RNK] angeht oder wo das Krankenhaus allgemein und sehr dezidiert bewertet wird. Eines dieser Portale heisst "www.krankenhaus.de". Unter der Behandlungsqualität finden sich auffällig viele rote Felder, d. h. hier herrscht ein Defizit in vorgegebenen Qualitätszielen.

So liegt das RNK bei den "Verstorbenen Patienten der Risikoklasse 2 [1-2 Punkte nach CRB-65-SCORE] - Ambulant erworbene Pneumonie" mit 35 von 158 Fällen und 22,1 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 11,7 Prozent [Qualitätsziel: 0-18,1 Prozent]. In der "Bewertung durch Experten [Ergebnisse des Strukturierten Dialoges der BQS]" heisst es: "Das Ergebnis wird nach Abschluss des Strukturierten Dialogs als qualitativ unauffällig eingestuft. Die Ergebnisse werden im Verlauf besonders kontrolliert."

In einer andern Berwertungsgruppe "Verstorbene Patienten der Risikoklasse 3 [3-4 Punkte nach CRB-65-SCORE]", direkt darunter, ein ähnlich schlechtes Ergebnis. Das Qualitätsziel liegt bei 0-45,6 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 31,6 Prozent und das RNK erzielt ein Ergebnis von 58,3 Prozent, in 7 von 12 Fällen.
In der "Bewertung durch Experten [Ergebnisse des Strukturierten Dialoges der BQS]" heisst es wieder "Das Ergebnis wird nach Abschluss des Strukturierten Dialogs als qualitativ unauffällig eingestuft. Die Ergebnisse werden im Verlauf besonders kontrolliert."

Unterm Strich bedeutet dies:
"Das Ergebnis ist schlechter als der Referenzwert und schlechter als der Bundesdurchschnitt."


Beim Herzschrittmacheraggregatwechsel sieht es z. B. nur noch rot aus, hier ist das RNK weit entfernt von den vorgegeben Qualitätszielen, aber die Bewertung durch Experten geht in Richtung "qualitativ unauffällig".

Auch bei "Reoperation" von "Knie-Endoprothesenwechsel und Komponentenwechsel" erreicht das RNK einen Wert von 33,3 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 3,1 Prozent und das Qualitätsziel bei 0-12 Prozent. Auch hier werden "Die Ergebnisse ... im Verlauf besonders kontrolliert."


Diese Portale stehen natürlich nicht auf der Liste, mit denen Geschäftsführer von Krankenhäusern ihre Öffentlichkeitsarbeit vorantreiben, aber Volksvertreter, die über ein zukünftiges Krankenhaus abstimmen, sollten davon in Kenntnis gesetzt werden, oder Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglieder. Diese Werte von 2010 werden am 30. Mai 2013 vom TÜV bei der neuerlichen Zertifizierung aufgefrischt.

Wenn man sich für einen Krankenhausneubau interessiert, sollte man die Gelegenheit schon ´mal beim Schopfe packen und sich umgehend informieren, sozusagen "live vor Ort".

Neben den TÜV-Nachrichten gibt es noch andere Portale, wie z. B. "www.klinikbewertungen.de, also die nicht uninteressanten Selbsterfahrungen durch Patienten oder Angehörige und da wird es gruselig.

Nach "Da werden Sie geholfen" und einem durchaus "zufriedenen" bis "sehr zufriedenen Patienten" heisst es auch:
- Nur zur Akutaufnahme geeignet"
[Klinischer Fachbereich: Psychiatrie

  Saskia123 berichtet als Patient | 02.04.2013]

... oder:

- Wo ist hier die Menschlichkeit!
[Klinischer Fachbereich: Urologie - wilma03 berichtet als Angehöriger eines Patienten | 26.03.2013]


... oder:
- Das schlechteste Krankenhaus Deutschlands?
[Klinischer Fachbereich:  Frauen - Maverick29 berichtet als Angehöriger eines Patienten | 26.01.2013]


... oder:
- Keine echte hilfe
[Klinischer Fachbereich:  Psychiatrie - FCkw berichtet als Angehöriger eines Patienten | 27.09.2012]


... oder:
- Nicht zu glauben, dass in Deutschland solche Krankenhäuser bereitgestellt werden
[Klinischer Fachbereich: Kardiologie - Jean21 berichtet als Patient]


... oder:
- Niemals wieder
[Klinischer Fachbereich: Psychiatrie - uhuschuhu berichtet als Angehöriger eines Patienten | 23.08.2012]


... oder:
- SCHOCKERLEBNIS
[Klinischer Fachbereich: Gastrologie - Anja15N berichtet als Angehöriger eines Patienten]


... dazu ein kurzer Auszug aus dem "Erfahrungsbericht":

Zitat: " ... Es gibt bestimmt gute Stationen bzw. liebe Pfleger in diesem KH, wir haben dies aber leider nicht erlebt. Wie man mit Angehörigen umgeht ist unverständlich. Was ganz schlimm ist, das die Würde des verstorbenen nicht geachtet wird!!! Für die Hinterbliebenen ein Schockerlebnis. Verabschiedung in einem Untersuchungszimmer ... Leichentuch mußten wir selber entfernen, Fuß mit kennzeichnung hang aus dem Bett, keine Hände gefaltet, keine Kerze...einfach abgestellt .... diese Erlebnis fand auf der Gastro 1 statt. ... "

... usw.



Erinnert sie noch wer an die Veranstaltung im Stadtparkhotel gegen eine drohende Privatisierung - wo sind sie geblieben, die damals demonstrativ gezeigten Zweifel?

Natürlich gibt es auch zufriedene Patienten, aber es sind schon auffällig wenige. Insgesamt sieht das nicht unbedingt nach einer Qualitätszertifizierung ersten Grades aus und entspricht natürlich keineswegs den langjährigen Aussagen bekannter kommunalpolitischer Protagonisten.

Auch dieses Portal sollten RatsmandatsträgerInnen einmal bei den Verantwortliche zur Sprache bringen und in ihren Entscheidungsfindungsprozess ohne "Plan B", d. h. ohne eine gutachterlich geprüfte Alternative zum favorisierten Krankenhausbau, mit einbeziehen.

Die rosarote Brille und die Mär von einem "rentierlichen" Projekt, als Selbstläufer propagiert, könnte ähnlich enden, wie ein Containerhafen, den niemand braucht, dort, wo einmal ein Geniusstrand vielen Wilhelmshavener als Freizeitareal diente, dort, wo ganz in der Nähe ein florierender Campingplatz richtige Einnahmen mit wenig Ausgaben für die einstmals "Grüne Stadt am Meer" generierte.

Frau Aulkemeyer, die neue Geschäftsführerin des RNK, bilanzierte ihre geleisteten Arbeitsschritte in der Ratssitzung vom 15. Mai 2013 und wurde so manches Mal richtig leise, was auf vielerlei ungelöste Probleme oder Unsicherheiten schliessen lässt. Da wurde auch die Summe noch nicht genannt, mit der das RNK einen weiteren negativen Jahresabschluss, nämlich den von 2012, hinter sich bringen wird. Im Moment wird die Liquidität des RNK durch den sogenannten "Betrauungsakt" gewährleistet, d. h. die Wilhelmshavener bürgen nicht nur mit der als Solidarbeitrag zu leistenden Hundesteuererhöhung, sondern auch mit weiterem Steuergeld, das in Wilhelmshaven eingenommen wird.

Die juristischen Aufräumungsarbeiten sind in vollem Gange, formulierte der Oberbürgermeister vor einiger Zeit und das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht, als er die Schuldensumme von ca. 26 Millionen Euro öffentlich machte.

Auf diesem Fundament, zuzüglich der sich verschlechternden Gesamtverschuldung der Stadt konstruiert man nun einen als alternativlos angepriesenen Krankenhausneubau, was die Frage aufwirft, wie lange es sich diese Kommune überhaupt noch leisten kann, und was sie sich, wenn das Ende dieser Fahnenstange erreicht ist, überhaupt noch leisten kann.

Was passiert, wenn der "Plan A" ohne einen "Plan B" scheitert, dürfte wohl jedem klar sein. Die Kosten sind ein weiterer Knackpunkt und die angeblich vom Land zugesteuerten ca 70 Millionen Euro werden beileibe nicht reichen, um das Klinikum Wilhelmshaven fertigzustellen. Wie hoch die geschätzte Summe sein wird, die fehlt, werden uns die Protagonisten ja heute, bei der öffentlichen "Bürgerinformationsveranstaltung zum „Klinikum Wilhelmshaven" im Gorch-Fock-Haus erzählen, mit der Unsicherheit, dass solche Projekte finanziell auch schon einmal über die geschätzten Kosten hinausschiessen können.

Aber dann könnte Wilhelmshaven durch eine vom Himmel fallende Privatisierung gerettet werden. Dann nämlich ist das einstmals marode geredete Krankenhaus mitten in der Bauphase wesentlich interessanter für eventuelle Interessenten, wie z. B. das "Rhön-Klinikum", mit dem Frau Aulkemeyer als ehemaliges Vorstandsmitglied jede Menge Erfahrung hat

Der Private Krankenhausbetreiber, der gerade in Nordenhamm baut und einen Baustopp vollzogen hat, versucht festzustellen, ob es sich lohnt mit einem konfessionellen Krankenhaus in Brake zu fusionieren.
Zitat: " ... Nach Kenntnis der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Berlin) ist dies ein bundesweit bisher seltener Fall eines Krankenhaus-Baustopps: Die Rhön Klinikum AG, die seit Januar 2009 die Wesermarsch-Klinik in Nordenham (115 Betten) betreibt und im Nordenhamer Stadtteil Esenshamm den Rohbau für ein neues Krankenhaus mit 150 Betten zügig vorangetrieben hat, verhängt einen vorläufigen Baustopp. Damit will sich Rhön alle Optionen auch im Hinblick auf laufende Gespräche über eine Klinik-Kooperation offenhalten. ...
... Der Rhön-Konzern hat Gespräche mit der katholischen Hospitalgesellschaft Jade-Weser mbH aufgenommen, die Häuser in Varel und Wilhelmshaven sowie das St.-Bernhard-Hospital in Brake betreibt. Rhön strebt eine Kooperation mit der Braker Klinik (110 Betten) an. ... "
[Quelle: Lokales Heimatblatt | 15-05-2013 | Seite 26]

Ganz zufällig gehört also das St. Willehad Krankenhaus", das mit dem RNK fusionieren möchte zur "Hospitalgesellschaft Jade-Weser mbH" - ein Schelm, der böses dabei denkt!


Wo sind sie geblieben, die besorgten PolitikerInnen von damals, als die Auszubildenden gegen sittenwidrige Löhne protestierten?

Dann könnte endlich zusammenkommen, was wie selbstverständlich zusammengehört! - logisch oder? und die Wilhelmshavener Volksvertreter könnten mit dieser Art von Schocktherapie ihr Ziel erreichen, alles getan zu haben und sich so jedweder bedauerlichen politischen Vergangeheit schulterzuckend entledigen, so ähnlich wie bei der Wohnungsbaugesellschaft Jade, der EXPO 2000 oder dem bekannten Containerhafen mit den größten Containerbrücken der Welt und vielen anderen Wirtschaftsansiedlungsversuchen die sang- und klanglos scheiterten.

Keine Angst, unsere Krankenhaus-Zukunftsversion wird niemals eintreten - ganz ehrlich!


Wolf-Dietrich Hufenbach
Dokumentarfilmer | Wilhelmshaven


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