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Der Fluch der Fläche
17|08|2010



Wird der ehemalige Leuchtturm am ehemaligen Geniusstrand zum Mahnmahl für eine gescheiterte Industriealisierung und damit politischem Größenwahn?

Da wird einem ja ausgewogen schlecht, wenn man sich vergegenwärtigt, wie es Herr Hufenbach getan hat, welche Chancen Wilhelmshaven durch den Spagat zwischen Tourismus [Chance] und Industrie [Untergang] verballert hat.

Die grüne Stadt ist jetzt blau [Banter See], und auch nicht mehr am Meer, da dieses mangels Platz und Wasseraustausch kaum noch vorhanden ist. Sie entwickelt sich jetzt zielstrebig zur schwarzen [Kohlekraftwerk] Stadt am Jade-Moor, wie Herr Hufenbach treffend beschrieben hat. Vielleicht können demnächst Cowboy-Trecks vom Südstrand nach Dangast angeboten werden. Stachelbeerkuchen für die ganz harten Jungs, die sich zwischen Schwarz-Bunten entlang Richtung Osten aufgemacht haben.

Wenn es alles nicht so traurig wäre, müßte man fast drüber lachen. Über diesen Schildbürgerstreich erst der Eickmeier- und dann der Menzel/Schmidt/Niemann-Generation. Diese Entscheider haben den treu-doofen Wilhelmshavenern einfach eine Wurst an einer Stange vor die Nase gehängt: 5000 Würste versprochen von Alu-Suisse, ja genau so wars, die Presse-Propaganda VOR den entsprechenden Vertragsunterzeichnungen. 5000 Arbeitsplätze mindestens von ICI. Mobil Oil, zur Zeit stillgelegt, DFTG, nie gekommen.

Und jetzt das drohende Desaster mit dem Bundeswehrabzug aus Wilhelmshaven.

Der Esel Wilhelmshavener Bevölkerung hat es abgenickt, entweder begeistert den Entscheidern dabei helfend die Würste an den Stangen zu befestigen, z.B. durch JadeWeserPort Aufkleber auf den Autos, oder durch ausgesprochen passiv-demokratisches Verhalten, z.B. durch Fernbleiben von den entsprechenden Informationsveranstaltungen der Ansiedlungskritiker im Pumpwerk etc. 

Nun haben wir den Salat.

Sand jede Menge, aber an der falschen Stelle. Nicht entlang des Voslapper Deichs zur Freude der Niedersachsen und Nordrhein-Westfalener, die diesen in den 50er und 60er Jahren gerne zur Erholung in Anspruch nahmen und sich drauf legten mit Handtuch und einer ganz realen Bratwurst.

Was hatte Wilhelmshaven für einen Geniusstrand [vor der Industrieansiedlung]: Kilometer lang, und Fremdenverkehr gleich übern Deich. Viele kleine Umsätze, die der Bevölkerung gut taten.

Nicht das große Ding. Nicht einmal mit einem Schlag Millionen für ein paar wenige Privilgierte, die sich dann irgendwann mit üppigen Betriebsrenten, Abfindungen und Pensionen aus dem Staub machen und sich andere Strände suchen können. Nein, ganz reales kleines Glück im Wilhelmshavener Stadtnorden. Das war in den 60ern. Auch im Stadtsüden gab es das kleine Glück. Z.B. Bockwurst in Schrippen nach dem nächtlichen Kino-Besuch, als in Wilhelmshaven um 11 noch nicht die Bürgersteige hochgeklappt wurden. Die Bockwürste drehten sich verführerisch duftend an eine Art Lockenwicklerstangen bruzelnd und warteten auf die hungrigen, manchmal verliebten Mäuler. 

In Heppens gab es bis 1962 sogar eine Metzgerei mit bayerischen Spezialitäten. Bayerische Brezn und Weißwürscht. Wie das? Es gab bei der Marine eine ganze Fülle bayerischer Freiwilliger, so wie es bei den bayerischen Gebirgsjägern und Mulitreibern auch jede Menge ostfriesischer Exilanten gab. Oder sagen wir besser Neugierige. So ein Dreitausender ist schon etwas besonderes für einen hinterm Deich mit großer Fläche geborenen Nordländer. Und so ist auch das Wasser – ohne Balken, nur mit Gischtbergen – eine besondere Attraktion für Südländer gewesen.

Multikulti gabs in Wilhelmshaven bereits lange vor der betreffenden Diskussion in Deutschland. 40 Jahre vorher! Wilhelmshaven war halt eine weltoffene Hafenstadt mit besonderem Flair. Trotz der gewaltigen Zerstörungen Ende des Krieges. Die Mentalität des Wilhelmshaveners wars, der diese Offenheit schuf. Und auch die Atmosphäre, mit frischer, salzhaltiger Luft, Wind und Wetter. Und der Möglichkeit, im Meer auch zu baden. Oder im Marinebad. Usw. 

Diese Weltoffenheit wurde dann in den 70ern von zahlungskräftigen Investoren ausgespäht – und: mißbraucht für die eigenen Profit- und Steuereinsparungsinteressen. ICI, Mobil Oil, Eicki kamen, sahen und siegten!

Und der Stadtnorden mußte sich jetzt erst einmal gewaltig umstellen.

Aber selbst nach diesem gewaltigen Schlag, welche Möglichkeiten hätte Wilhelmshaven trotzdem gehabt, mit dieser langen Küstenlinie, vier Einfahrten, Hafenbecken, Banter See usw., Fremdenverkehr groß zu schreiben und jetzt davon zu profitieren. Der neu geschaffene Campingplatz war ein Idyll.

In den 90ern wurde der lange Außendeich-Radweg von Inlinern entdeckt, auf den Wiesen vor dem Campingplatz bildete sich neu eine Oldtimer-Szene, mit jährlichen „Käfer-Treffen“, „Ente-Treffen“, usw. Ideale Bedingungen und eine Atmosphäre:  locker, frei, Wind um die Nase, Infrastruktur direkt vorhanden [Campingplatz-Kiosk, Gaststätte usw.].


Aber das war immer noch zu viel Genuß für den kleinen Mann!

Da mußte der Zyniker Menzel, selber dem kleinen Volk entsprungen und jetzt sich der Zugehörigkeit zu den ganz Großen wünschend und wähnend, mal kräftig dazwischen schlagen: Noch mehr Dreckschleudern und das ganz tolle Welt-Mega-Container-Dreieck Voslapper Groden!

In Wilhelmshaven werden Weltgüter umgeschlagen! Und die Bäume am Campingplatz gleich mit.

Sieht sowieso unordentlich aus. Unrasiert. Wir sind jetzt was Feineres! Opulentes Frühstück und so. Nicht im Zelt nachts die frische Luft genießen, lieber den Zigarrenduft von Mr. Wichtig Männern einatmen. Das ist das private Glück von unserem lieben OB. Und seinen Hintermännern und Freunden. 

Wilhelmshaven hat seine Chancen verpaßt. Selbst verballert. Durch Größenwahnsinn und mangelnde Kraft zu ECHTEN Visionen. Nicht Halluzinationen wie die vom Containerhafen.

Wilhelmshaven ist dem Fluch der Fläche und deren Möglichkeiten erlegen. Einer falschen Überlegung aufgesessen: Wenn das große Geld kommt, fällt genügend für den kleinen Mann ab.

Auch die kleinen Leute sind dieser Pseudo-Vision erlegen. Sie haben sich nicht gewehrt!  Jetzt gucken sie in die Röhre und fragen sich, wo die Arbeitsplätze nun her kommen sollen.

Sie haben erst mal viele beseitigt, um ein paar wenige neue zu schaffen: Der Fremdenverkehr im Stadtnorden wurde getötet, geopfert, für Baggerfahrerarbeitsplätze für auswärtige Baufirmen. Und die versprochenen Anschlußarbeitsplätze existieren nur im Fantasiehimmel der dicken WZ-Lettern, als die Investitionen noch in Frage standen. Ein schlechter Saldo betreffs Arbeitsplätze, denn ein negativer. Ein negativer Gewinn, wie es jetzt kraftstrotzend und immer positiv denkend und smilie smilie an der Börse heißen würde. Und dieses Gehabe haben sich die Weltmänner unserer Stadtregierung angenommen.:  

AUSGEWOGEN ist die Wirtschaftslage in Wilhelmshaven [Siehe: Artikel: Ausgewogen].
über die Veranstaltung mit OB Menzel vor dem Wirtschaftsverband.


Wer's nicht glaubt [daß goldene Zeiten auf Wilhelmshaven zukommen], der ist Pessimist oder sogar Kaputtmacher des schönen Traums. Die Miesmacher im Internet nach den Investitionsentscheidungen sind die wahrhaft Schuldigen, daß die Maersk & Co. jetzt wegen etwas gesunkener Profitaussichten einen Rückzieher machen.

Man muß nur Ursache und Wirkung nachträglich verdrehen, dann klappt's schon mit der nachträglichen Exculpation. Alles Gute, Herr Menzel, und alle anderen. Vor allem schöne ausgewogene Ferien [gehabt zuhaben]!



Heidi Berg

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