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NABU bittet bei Greifvogelvergiftungen um Mithilfe bei Aufklärung 09|07|2014

Greifvögel sind auch Opfer von Windenergieanlagen.
Bevölkerung soll potenzielle Vergiftungsfälle melden
In den vergangenen Tagen und Wochen sind Fälle bekannt worden, in denen Greifvögel von Unbekannten vermutlich vergiftet wurden. "Das Töten von Falken, Milanen und anderen Greifvögeln ist abscheulich und eine Straftat", sagt Andre Baumann, Landesvorsitzender des NABU. Seit Jahren gibt es immer wieder Fälle von illegalen Greifvogeltötungen. Deshalb setzt der NABU-Landesverband eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Der NABU-Landesverband prüft, Strafanträge zu stellen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, potenzielle Vergiftungsfälle zu melden und sehr vorsichtig im Umgang mit toten Vögeln zu sein. Im Schäferwald bei Frankenhardt-Hinteruhlberg im Landkreis Schwäbisch-Hall wurden im Frühjahr vier Rotmilane entdeckt, die nachgewiesenermaßen vergiftet wurden. Da in der Nähe der Fundorte ein Windpark entstehen soll, spekulieren Windkraftgegner über einen möglichen Zusammenhang. Zwei weitere Verdachtsfälle von Greifvogelvergiftungen werden von NABU-Aktiven und Vogelschützern überprüft. Sowohl im Landkreis Schwäbisch Hall als auch im Landkreis Freudenstadt wurden wahrscheinlich Wanderfalken vergiftet. Ergebnisse von toxikologischen Untersuchungen der Veterinäruntersuchungsämter liegen in beiden Fällen aber noch nicht vor.
In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Vergiftungen von Greifvögeln bekannt. "Bei den aktuellen Vergiftungsfällen werden wir uns nicht an Spekulationen beteiligen. Hier müssen jetzt die Staatsanwaltschaften ermitteln und wir unterstützen sie dabei", sagt Andre Baumann.
Der Umweltverband bittet die Bevölkerung um Unterstützung. "Halten Sie die Augen offen und melden Sie bitte tote oder kranke Greifvögel!" Oft käme es vor, dass Spaziergängerinnen und Spaziergänger tote Greifvögel entdeckten. In solchen Fällen bittet der NABU, die Funde der Polizei oder den Veterinärämtern zu melden. "Nur wenn die Polizei solche Fälle aufnimmt oder Privatpersonen den Fund mit Fotos dokumentieren und melden, können solche Fälle verfolgt werden", erklärt Baumann. Die Vögel seien unbedingt nur mit Einmalhandschuhen anzufassen. Äußerste Vorsicht sei auch beim Auffinden von kranken Haustauben angebracht. Tauben würden immer wieder als lebende "Giftbomben" präpariert. Dazu würde das Dunengefieder der Tauben mit einer hochdosierten Giftsubstanz präpariert, damit sie nicht direkt in den Körper der Taube gelangt. Solche "Giftbomben" sind höchst gefährlich für alle Wirbeltiere – auch für Menschen.
Quelle: NABU | Baden-Württemberg
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