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Effizienz muss Leitziel der europäischen Energiewende werden
18|07|2014



Schön anzusehen, die Ernergiewende aber irgendwie immer verkorkster.

Verbände fordern ambitioniertes Effizienzziel 2030 als unverzichtbar für Wirtschaft, Verbraucher, Arbeitnehmer und Umwelt

Die EU-Kommission wird morgen ihre Entscheidung zum Energieeffizienzziel 2030 treffen, bevor dann im Oktober die Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel über das Energie- und Klimapaket entscheiden. Im Februar hatte sich das EU-Parlament bereits auf ein verbindliches und ambitioniertes Energieeffizienzziel von 40 Prozent verständigt, das auch von der Bundesregierung und sechs weiteren Mitgliedstaaten unterstützt wird. Wirtschaftsvertreter, Gewerkschaften sowie Verbraucher- und Umweltschützer erwarten nun von Energiekommissar Günther Oettinger ein deutliches Signal, damit die europäische Energiewende nachhaltig zum Erfolg geführt wird.

Die Verbände sprechen sich für eine klare ambitionierte Positionierung der EU-Kommission zu mehr Energieeffizienz in Europa aus. Dies sei insbesondere angesichts der hohen Abhängigkeit der EU von fossilen Energieimporten unabdingbar. Gemeinsam fordern der Verbraucherzentrale Bundesverband [vzbv], die Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt [IG BAU], die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz [DENEFF] und der Deutsche Naturschutzring [DNR] EU-Kommissar Günther Oettinger auf, sich für eine verbindliche 40-prozentige Steigerung der Energieeffizienz bis 2030 auszusprechen.

Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands [vzbv]:
„500 Millionen Verbraucher in Europa erwarten dauerhafte Regelungen für eine bezahlbare Energieversorgung. Ein verbindliches europäisches Effizienzziel kann einen Beitrag dazu leisten und gleichzeitig die Abhängigkeit Europas von Energieimporten senken. Damit lässt sich auch die Energiewende in Deutschland insgesamt wirtschaftlicher gestalten.“ 

Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt [IG BAU]:
„Wenn sich die Kommission und die Staatschefs für ein ehrgeiziges Effizienzziel einsetzen, dann setzen sie sich auch für die im Handwerk und in der Industrie Beschäftigten ein. Schon heute arbeiten über 800.000 Menschen im Effizienzsektor. Ohne eine ernsthafte Einsparpolitik werden Importkosten und Energiepreise für Verbraucher und Betriebe steigen. So werden in Deutschland mehr als 100 Milliarden Euro im Jahr für den Import von Öl, Kohle und Gas ausgegeben. Damit ist Effizienzpolitik ein wichtiger Hebel, um Energieversorgung und damit auch Wettbewerbsfähigkeit sowie nötige Investitionen in die deutschen Infrastrukturen zu sichern.“ 

Helmut Röscheisen, Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings [DNR]:
„Energieeffizienz ist unverzichtbar für die Energiesicherheit und der intelligenteste Weg Treibhausgase einzusparen. Wer Energieeffizienz verhindert, will damit Atom, Fracking und Braunkohle in Europa durchsetzen.“ 

Carsten Müller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz [DENEFF]:
„Nur eine ambitionierte und verbindliche Energieeffizienzpolitik für die EU ist zukunftsfähig. Die Kompetenz, Wachstum mit immer geringerem Energiebedarf zu realisieren, ist die beste Ressource Europas. Eine Politik, die das vergisst, führt fahrlässig in eine immer weiter wachsende Abhängigkeit von teuren und wirtschafts- und klimaschädlichen Energieimporten.“ 

Hintergrund

Die EU-Institutionen verhandeln zurzeit ein Nachfolgeregime für das Energie- und Klimapaket 2020. Dabei steht zur Diskussion, ob Europa künftig überhaupt noch eine dezidierte gemeinsame Effizienzpolitik verfolgen wird. Nachdem das Parlament im Februar für ein verbindliches Effizienzziel von 40 Prozent gestimmt hatte, wird die EU-Kommission auf Basis neuer Projektionen voraussichtlich am 23. Juli eine Mitteilung mit ihrem Vorschlag veröffentlichen. Die Entscheidung der Kabinettschefs der Kommission hierzu wird bereits am 18. Juli erwartet. Der EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs wird dann am 23. Oktober seine Entscheidung fällen.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband


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