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Jade-Weser-Port – Leuchtturm ohne Fundament
11|02|2010



Das waren noch Zeiten und es sollte ewig so weitergehen.

Das es sich beim JadeWeserPort um ein von Politkern künstlich zum Leuchtturmprojekt hochgejubeltes Projekt handelt, ist vielen Bürgern schon lange klar

Mit den übertriebenen Versprechungen über viele tausend Arbeitsplätze, den angebeblich dringend nötigen Containerschiffen mit Tiefgängen von 20 Metern und den langen Listen von Investoren die dann ja in Wilhelmshaven die Firmen nur so aus dem Boden schießen lassen werden, hatten die Politiker jeder Couleur die Übertreibungen schon lange in vollkommen unglaubwürdige Höhen getrieben.

Auch die angeblich so neutralen- und unantastbaren Aussagen der diversen Gutachter relativierten sich schnell und entpuppten sich in nicht wenigen Fällen als reine Schätzungen und Annahmen.

So sollte der JWP unbedingt 2006 die ersten Containerschiffe annehmen müssen, da der JWP ansonsten viel zu spät kommen wurde. Wir schreiben das Jahr 2010, und der JWP ist noch lange nicht im Betrieb.

Da sollten alle vorhandenen Schienenverbindungen ohne jede Änderung die Verkehre aus dem JWP leicht aufnehmen können. Heute wissen wir, dass die Bahnlinie ohne massivern Ausbau das gar nicht leisten kann.

Das sollten schon beim Bau des JWP tausende Hafenarbeiter, viele davon aus der Region, die JWP-Baustelle bevölkern. Aber wir sehen nur ganz wenige, und keine Hafenarbeiter aus Wilhelmshaven.

Aber vergessen wir das politische Geschwätz von gestern einmal und betrachten die JWP Angelegenheit einmal ganz nüchtern.

Der JWP sollte gerade für die Schiffe gebaut werden, die auf Grund ihres Tiefgangs die Häfen in Bremerhaven und Hamburg nicht mehr anlaufen können. Zudem sollte die neue Schiffsgeneration bis zu 24 Containerreihen aufnehmen können, und damit an älteren Terminals in Deutschland gar nicht mehr be- oder entladen werden können.

Vor einigen Wochen meldete die Eurogate – zukünftiger Betreiber des JWP – dass die Inbetriebnahme um drei Monate verschoben werden sollte.

Diese Meldung löste einen langen Reigen von Protestmeldungen diverser Politiker aus, die sich das nicht gefallen lassen wollten.

Diese diversen Proteste lösten bei mir nur ein mildes Lächeln aus. Meinten doch Politiker, dass sie einem Großkonzern wie der Eurogate irgendetwas entgegen zu setzten hätten. Natürlich fragte die Presse auch nach meiner Meinung. Meine Antwort war ebenso kurz, wie logisch: "Wenn ein Konzern wie die Eurogate den JWP erst später in Betrieb nehmen will, wird sie das auch tun. Kein Politiker, kein Vertrag, wird sie daran hindern und die Eurogate wird ihr Streben nach Gewinnmaximierung weiter verfolgen.

Nun sind einige Wochen ins Land gegangen, die Politik meint es der großen bösen Eurogate gezeigt zu haben und freut sich schon auf die Einweihungsfeier im November 2011.

Ob das dann wirklich so ein Freudenfest für die Politiker und die Stadt Wilhelmshaven wird?

Mal ganz davon abgesehen, dass noch lange nicht sicher ist, ob die Eurogate tatsächlich zum Festtagstermin irgendetwas im JWP in Betrieb nehmen wird, könnten sich auch noch ganz andere Möglichkeiten für die Eurogate ergeben:
Da ich mich nicht, wie die ständig im Wahlkampf befindlichen Politiker des Landes, täglich darauf konzentrieren muss, den JWP zum Jahrhundertprojekt zu erklären, kann ich diese Zeit darauf verwenden mein Ohr an den Puls der Häfen zu legen.

Und was man da so hört ist schon interessant:
Da denken doch schon einige etwas lauter darüber nach, die Halbe Kajenlänge des JWP gar nicht für den Containerumschlag zu nutzen, sondern hier erst einmal Windkraftanlagen für den Offshore-Bereich zu verladen.

An anderer Stelle hört man, dass die Eurogate beabsichtigen könnte, gar keine neuen Riesenkräne zu bestellen, sondern ältere Versionen aus Bremerhaven am JWP aufzubauen.

Unlogisch ist beides leider nicht.

Bei der Installation der Offshoreanlagen hinkt man schon weit hinter dem geplanten Terminplan hinterher. Und wenn es wirklich richtig losgeht, wird jeder Kajenmeter gebraucht, der irgendwie geeignet ist die verloren Zeit wieder aufzuholen.

Die zukünftigen Betreiber der Offshoreanlagen sind zudem in erheblichem Zugzwang, da die Bundesregierung ständig die garantierten Abnahmepreise senkt und damit die zu spät aufgestellten Windräder weniger Gewinn abwerfen werden.

Auch die Verlagerung von älteren Containerbrücken von Bremerhaven zum JWP ist logisch zu erklären.

Der Umschlag ist stark eingebrochen. Über viele Jahre werden die schon in Betreib befindlichen Containerbrücken in Bremerhaven bei Weitem nicht ausgelastet sein. Hinzu käme, dass ein neuer JWP am Markt zusätzlich erheblichen Umschlag von Bremerhaven nach Wilhelmshaven abziehen würde. Die Eurogate würde sich also selbst Konkurrenz machen.

Würde man nun unnötige Krankapazitäten in Bremerhaven abbauen und auf dem JWP installieren, hätte die Eurogate gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Man würde den Inbetriebnahmetermin einhalten, damit den Vertrag einhalten und trotzdem keine zusätzlichen Umschlagskapazitäten installieren.

Das die älteren Containerbrücken dann natürlich nicht die angepriesnen Mega-Container-Riesen mit 24 Containerreihen be- oder entladen können, wird die Eurogate dabei nur wenig stören.

Auch für diese Möglichkeit spricht, dass die Eurogate bisher noch keine Container-brücken für den JWP in Auftrag gegeben hat, was eigentlich schon hätte erfolgen müssen.

So könnten die Wulffs, Menzels, Neumanns, Adams und ……… in 23 Monaten statt mit Sekt, nur mit kaltem Kaffee anstoßen.

Sicher ist aber, dass diese Garde den Bürgern die Sache dann schon schönreden wird. Eberhard Menzel [SPD], so er dann überhaupt noch in Wilhelmshaven und nicht in Bad Zwischenahn ansässig ist, wird von einem Glückstag für die Stadt und die Region reden, da ja der Umschlag von Offshoreanlagen noch mehr Arbeitsplätze schaffen wird, als man auf dieser Fläche mit dem JWP hätte erreichen können.

Misiterpräsident Wulff [CDU] wird sicher von einer ganz neuen Zukunftsgeneration von Hafen sprechen, mit dem man nun noch vielseitiger und flexibler wird. Er wird das Land Niedersachsen als Vorreiter für alle anderen Häfen darstellen.

Wilfrid Adam [SPD] wird sagen, dass man das ja schon immer genau so wollte, aber die Zeit brauchte, um die Weichen entsprechend zu stellen.

Sigfried Neumann [SPD] wird sicher die Gelegenheit nutzen, um die neue Hafentorbrücke für eine nun noch weit dringendere Maßnahme erklären, die sofort gebaut werden muss.

Nun werden wieder viele sagen, „Der Tjaden spinnt“.

So wie der Tjaden ja schon immer als Spinner bezeichnet wurde, als er seit dem Jahr 2000 immer wieder sagte:
- niemand braucht den JWP zum Jahresende 2006
- Deutschland braucht gar keine zusätzlichen Umschlagskapazitäten für Container
- der JWP wird weder beim Bau, noch im Betrieb viele neue Abreitsplätze schaffen
- die Hinterlandanbindung des JWP kann die Verkehre nicht aufnehmen
- die Bahnlinie Oldenburg Wilhelmshaven wird nicht zur Inbetriebnahme des JWP zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert sein“
- auf der Baustelle des JWP werden fast ausschließlich auswärtige Bauarbeiter beschäftigt,
- usw. usw.

Und die Liste könnte noch wesentlich verlängert werden.

Aber als „Spinner“ habe ich bisher [leider] immer den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich bin halt der Sohn eines Tischlers und kein Politiker.

Nun wird der JWP aber gebaut, die Natur ist vernichtet, die Steuergelder verbraten und die Stadt Wilhelmshaven selbst hat auch schon rund 10 Mio. Euro in das Projekt investiert.

Weder die Vernichtung von Steuergeldern, noch die Vernichtung der Natur lässt sich heute noch rückgängig machen. Das Kapital hat wieder einmal über die Vernunft gesiegt.

Wenn das Projekt JWP nun auch noch zu einem Mischhafen mit alten Krananlagen verkommt, wird der JWP-Wahnsinn jeden Schildbürgerstreich übertreffen.

Spätestens im November 2011 müssten dann alle Gutachter ihr Geld zurückgeben und alle verantwortlichen Befürworter in Stadt, Land und Bund von allen ihren Ämtern zurücktreten.

Aber sie werden es nicht tun! Sie tun es nie!



Joachim Tjaden



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